Die EU-Staaten haben auf Basis eines Vorschlags der Europäischen Kommission beschlossen, auf europäischer Ebene verstärkt gegen Antibiotika-Resistenzen vorzugehen. Schwerpunkte der Ratsempfehlung liegen auf der Prävention und Eindämmung von Infektionen, mehr Monitoring, der Verfügbarkeit wirksamer antimikrobieller Mittel sowie einem umsichtigen Einsatz von Antibiotika. Auch soll die Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten und weltweit verstärkt werden.

Ziele:

  • 20prozentige Senkung des Gesamtverbrauchs von Antibiotika beim Menschen,
  • mindestens 65 Prozent der insgesamt beim Menschen verbrauchten Antibiotika sollten wirkungsvoll verwendet werden (Verwendung des richtigen Antibiotikums),
  • eine Verringerung der Infektionen mit drei der wichtigsten antibiotikaresistenten Bakterien; dies betrifft hauptsächlich Krankenhäuser.

EU/DGfZ

Die Europäischen Tierärzteverbände haben Ende vergangener Woche im tschechischen Zajeci turnusmäßig einen neuen Vorstand gewählt. Neuer Präsidenten des Europäischen Tierärzeverbandes FVE (Federation of Veterinarians of Europe) ist Dr. Siegfried Moder. Moder ist aktuell auch der Präsident des Bundesverbandes praktizierender Tierärzte (bpt). Er vertritt durch den neuen Vorsitz nun mehr als 300.000 Tierärztinnen und Tierärzte in Europa. Die FVE-Gereralversammlung wählte außerdem Mette Updahl (Dänemark), Jane Clark (Großbritannien), Piotr Kwiecinski (Polen) und Massenzio Fornasier (Italien) zu den Vizepräsidenten.

Moder hat sich für seine Amtszeit die Bekämpfung des Tierärztemangels, die Beteiligung der jungen Generation und eine gemeinsame europäische Strategie zum Umgang mit Fremdinvestoren auf die Fahnen geschrieben. Vetion

FVE

WBGGR  2023, Quelle: BMEL
© BMEL

Bereits seit 20 Jahren berät der Wissenschaftliche Beirat für Biodiversität und Genetische Ressourcen (WBBGR) das BMEL. Mit einem wissenschaftlichen Kolloquium wurde dieses Jubiläum am 26. Mai 2023 im BMEL in Berlin gefeiert.

Welches sind die Herausforderungen und Perspektiven für Biodiversität und genetische Ressourcen in Agrar- und Ernährungssystemen?

Dieser Frage sind die Referenten nachgegangen. Die interessanten Präsentationen finden Sie hier:

Quelle: BLE/DGfZ // Bild: BMEL

Pferdesport und -zucht treffen Politik und Wirtschaft

Unter der Überschrift der Grüne Stall hat die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) in diesem Jahr zu ihrem neunten Parlamentarischen Abend in Berlin eingeladen. Die Resonanz war groß: Über 130 Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft, Pferdesport und Pferdezucht trafen sich nach fast dreijähriger Zwangspause in der Zentrale der Deutschen Kreditbank AG in Berlin zu einem Gedankenaustausch.

Quelle: FN

Die Bundesregierung hat die vom Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft Cem Özdemir vorgelegte Verordnung zur Herkunftskennzeichnung bei Lebensmitteln gebilligt. Mit der neuen Regelung wird die Angabe der Herkunft bei frischem, gekühltem und gefrorenem Fleisch von Schwein, Schaf, Ziege und Geflügel auch auf nicht vorverpacktes Fleisch ausgeweitet. Das war bisher nur bei verpacktem Fleisch vorgeschrieben. Für unverpacktes Rindfleisch besteht bereits eine Pflicht zur Herkunftskennzeichnung.

Quelle: BMEL

Ende April endete eine Ära, denn dann wechselte der langjährige RUW-Geschäftsführer Dr. Jürgen Hartmann in den wohlverdienten Ruhestand. 28 Jahre verantwortete Dr. Jürgen Hartmann als Geschäftsführer die operativen Bereiche Besamung, Vermarktung und Zucht der Rinder-Union West eG. Als zentraler Gestalter innerhalb der deutschen Rinderzuchtbranche war er Mitinitiator und Gründer der TopQ-Kooperation, der Deutschen Top Genetik (DTG) sowie der Phönix Group. Er pflegte intensive Kontakte zu in- und ausländischen Geschäftspartnern. Auf diese Weise war er Garant für den Erfolg und die Weiterentwicklung des Zuchtprogramms der RUW. Ein Meilenstein der Rinderzucht war die genomische Zuchtwertschätzung, an deren Einführung in Deutschland Dr. Jürgen Hartmann in den Jahren 2009/10 erfolgreich mitwirkte.

Quelle: RUW/DGfZ

Die langjährige Geschäftsführerin des Rinderzuchtverbandes Berlin-Brandenburg eG (RZB) und der Rinderproduktion Berlin-Brandenburg (RBB) Cornelia Buchholz verabschiedete sich am 30. April 2023 in den Ruhestand. Die Geschäftsführer Thomas Auert und Dr. Jan-Hendrik Osmers führen die Geschäfte der RBB fort. Nachfolgender Geschäftsführer des RZB ist Thomas Auert.

Quelle: RBB/DGfZ

Der Bundesverband Rind und Schwein e.V. (BRS), der Dachverband der Zucht-, Besamungs-, Beratungs- und Landeskontrollverbände für die Tierarten Rind und Schwein mit Sitz in Bonn, wird die Position der Leitung für den Fachbereich `Zucht und Genetik´ sowie die stellvertretende Geschäftsführung mit dem 48-jährigen Stephan Schneider neu besetzen. Stephan Schneider tritt zum 1. Oktober 2023 die Nachfolge von Dr. Jens Baltissen an, der den BRS zum 31. Juli verlassen und neuer Geschäftsführer sowie hauptamtliches Vorstandsmitglied der RinderUnion West eG werden wird.

Mit der Berufung von Stephan Schneider setzt der BRS neben der fachlichen Kompetenz auch auf neue Akzente in der Öffentlichkeitsarbeit sowie in der Ausrichtung der externen Kommunikation als politische Interessensvertretung des Dachverbandes. Stephan Schneider war nach abgeschlossener landwirtschaftlicher Ausbildung sowie dem Studium der Agrarwissenschaften an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn 25 Jahre für den in den Niederlanden ansässigen und weltweit tätigen Verlag Holstein International aktiv und hat dessen Entwicklung als Gesellschafter und Chefredakteur der Zuchtzeitschriften `Holstein International´ und `KuhFacto´ maßgeblich mitgestaltet.

Quelle: BRS

Zwar ist das Vorhaben der Bundesregierung, mehr Tierwohl durch Stallumbau zu gewährleisten, von allen Experten begrüßt worden, jedoch stieß der vorliegende Gesetzentwurf mit dem Titel Erleichterung der baulichen Anpassung von Tierhaltungsanlagen an die Anforderungen des Tierhaltungskennzeichnungsgesetzes (20/6422) auf breite Kritik. Der Ausschuss für Wohnen, Stadtentwicklung, Bauwesen und Kommunen hatte am Montagvormittag insgesamt neun Sachverständige zu einer öffentlichen Anhörung geladen, um die im Tierhaltungskennzeichnungsgesetz neu eingeführten Haltungsformen bauplanungsrechtlich zu diskutieren.

Quelle: Dt. Bundestag

Die Weltorganisation für geistiges Eigentum (World Intellectual Property Organization, WIPO) prüft derzeit Optionen für ein Rechtsinstrument (International Legal Instrument Relating to Intellectual Property, Genetic Resources and Traditional Knowledge Associated with Genetic Resources). Die Verwendung von DSI wird hier im Zusammenhang mit Offenlegungspflichten für Patente auf genetische Ressourcen und traditionelles Wissen diskutiert. Das Vorbereitungskomitee wird im September 2023 tagen.

Quelle: IBV/DGfZ