Auszeichnung von Frau Dr. Lea Brinkmann mit dem DGfZ-Preis 2012
Die DGfZ begann 2004, besonders interessante und richtungweisende wissenschaftliche Qualifikationsarbeiten im Bereich der Tierproduktion mit einem Förderpreis auszuzeichnen.
In diesem Jahr durfte sich Frau Dr. Lea Brinkmann von der Georg-August-Universität Göttingen, Abteilung Ökologie der Nutztierhaltung am Department für Nutztiere, über diese Auszeichnung freuen. Die Preisträgerin schrieb ihre Dissertation zum Thema Anpassungsmechanismen von Shetlandponys an saisonale Klimaveränderungen und Futterverfügbarkeiten. In einer Langzeitstudie über 14 Monate untersuchte sie, über welche Mechanismen eine domestizierte Nutztierrasse wie das Shetlandpony verfügt, um sich an saisonale Schwankungen von Umweltfaktoren wie Klima und Futterverfügbarkeit anzupassen. Für den Versuch standen zehn Shetland-Ponystuten zur Verfügung, die in einer ganzjährigen Winteraußenhaltung gehalten wurden. Nach der Ehrung stellte die engagierte Pferdekennerin dann in einem Kurzbeitrag spannend und kurzweilig ihre Ergebnisse vor. Die deutliche Reduktion des Herzschlages der Ponys im Winter deutet auf eine veränderte Stoffwechselaktivität der Tiere hin. Auch die anderen erfassten physiologischen Daten geben deutliche Hinweise auf saisonale Anpassungsreaktionen. Unter den erhobenen Blutparametern reagierten die verschiedene Fettsäuren und Total-Bilirubin am deutlichsten auf die Fett-Mobilisation und stellen damit geeignete Indikatoren für mögliche Gesundheitsprobleme, insbesondere des Leberstoffwechsels, dar. Mittels stabiler Isotope wurde der Körperwassergehalt kontinuierlich ermittelt.
Lea Brinkmann konnte nachweisen, dass sich Veränderungen in der Stoffwechselrate auch auf den Wasserverbrauch auswirken. Mit ihrer Arbeit hat Frau Dr. Brinkmann erstmals eine wissenschaftliche Untersuchung vorgelegt, die einen Winter-Hypometabolismus auch bei domestizierten Pferden nachweist. Die Ergebnisse können Ausgangspunkt für weitere Untersuchungen an anderen Nutztierarten sein.