13.10.2021rss_feed

Verleihung der Hermann-von-Nathusius-Medaille 2020 und 2021 in Berlin

HVN

Prof. Dr. Hans Rudolf Fries und Dr. Reinhard Reents geehrt

In diesem Jahr wurden in Berlin coronabedingt gleich zwei bedeutende Tierzüchter mit der Hermann-von-Nathusius-Medaille geehrt: Prof. Dr. Hans Rudolf Fries, emeritierter Professor der Technische Universität München für das Jahr 2020 und Dr. Reinhard Reents, Geschäftsführer der Vereinigte Informationssysteme Tierhaltung w.V.,Verden, für das Jahr 2021.

Im Rahmen des Kongresses zur Zucht und Haltung von Rind und Schwein, der vom BMEL in Kooperation mit der DGfZ, dem BRS und der DVG veranstaltet wurde, erfolgte die feierliche Verleihung am 6. Oktober im Steigenberger Hotel.



Prof. Dr. Ruedi Fries

Prof. Dr. Ruedi Fries

Mit Prof. Dr. Ruedi Fries ehrte die DGfZ einen international hoch anerkannten Tierzuchtwissenschaftler in Anerkennung seiner auch international hoch angesehenen wissenschaftlichen Leistungen auf dem Gebiet der molekulargenetischen Grundlagenforschung mit Fokus auf die Tierzucht. Seine Forschungen auf dem Gebiet der molekularen Genomik in den Nutztierwissenschaften waren stets am Puls der Zeit.

Mit unermüdlichem Engagement in Forschung und Lehre setzte er auf diesem Gebiet in Deutschland neue Maßstäbe und legte wesentlich die Voraussetzung der heute in der Zuchtpraxis angewandten Methoden. Neben seinem Einsatz in nationalen und internationalen Gremien engagierte Ruedi Fries sich auch in der Human Genome Organisation (HUGO), im Ausschuss für die Vergabe von Humboldt-Forschungsstipendien, im Steering Committee des 1000 Bullen Genom Projektes, in der International Society for Animal Genetics (ISAG) und vielen weiteren. Als Mitglied des DGfZ-Fachbeirates setzte er sich mit seiner Expertise tatkräftig für die Weiterentwicklung der Gesellschaft ein. Ruedi Fries hat erfolgreich Fördermittel für seine Forschungsprojekte eingeworben und war Inspirator, Initiator und Koordinator einer Reihe von wegweisenden Verbundprojekten.



Die DGfZ ehrt einen exzellenten Forscher und Visionär, der stets neue Ideen sehr zielorientiert verfolgte und die Gabe besitzt, sein Umfeld dafür zu motivieren, so Professor Thaller von der Universität Kiel, der die Laudatio hielt.



v.l.n.r. Dr. Erwin Hasenpusch, Prof. Ruedi Fries, Prof. Georg Thaller

v.l.n.r. Dr. Erwin Hasenpusch, Prof. Ruedi Fries, Prof. Georg Thaller



v.l.n.r. Dr. Reinhard Reents, Dr. Erwin Hasenpusch

v.l.n.r. Dr. Reinhard Reents, Dr. Erwin Hasenpusch


Für das Jahr 2021 erhielt Dr. Reinhard Reents in Anerkennung seiner außerordentlichen Leistungen zur Entwicklung der Zuchtwertschätzungen und der genomischen Selektion auf nationaler und internationaler Ebene die Hermann-von-Nathusius-Medaille.

Seine Untersuchungen und seine gesammelten Erfahrungen in den Arbeitsgruppen von Prof. Peter Glodek, Universität Göttingen, und von Prof. Larry R. Schaeffer, Universität Guelph Kanada, zur Nutzbarmachung von Daten einzelner Milchleistungsprüftage sowie entsprechende Modellierungen führten ihn an die Spitze des Rechenzentrums VIT in Verden. Neben seinen Aktivitäten in zahlreichen Gremien, hatte Reents zudem von 2006 bis 2019 den Vorsitz von Interbull inne und konnte im Zeitalter der Genomik die deutsche Milchrinderzucht auch international zukunftsfähig machen. Der Internationale Bullenbewertungsdienst (INTERBULL) ist seit 1988 ein ständiges Unterkomitee des Internationalen Komitees für Tiererfassung (ICAR).


v.l.n.r. Dr. Erwin Hasenpusch, Dr. Reinhard Reents

v.l.n.r. Dr. Erwin Hasenpusch, Dr. Reinhard Reents

Die Arbeiten von Reinhard Reents erstrecken sich aber nicht nur auf das Gebiet der Milchrinderhaltung und -zucht, sondern umfassen auch die Datenverarbeitung für Schweine, Schafe, Fleischrinder und insbesondere Reitpferde. Mit hoher Kompetenz ist es Reinhard Reents gelungen, auch diese Bereiche kontinuierlich weiter zu entwickeln.

Sowohl Tierzuchtpraxis als auch -wissenschaft in Deutschland verdanken Reinhard Reents sehr viel. Vieles wurde von ihm ermöglicht, noch Vieles wird folgen, so Professor Hermann H. Swalve von der Universität Halle-Wittenberg, der die Laudatio verfasste. Gehalten wurde die Lobrede von DGfZ-Präsident Dr. Erwin Hasenpusch, der die Auszeichnung auch verlieh.

Auch die DGfZ konnte von diesen Fähigkeiten und Dr. Reents‘ reichen Erfahrungsschatz profitieren. So stand und steht er ihr stets mit Rat und Tat zur Seite und bereichert viele Tagungen mit interessanten Ergebnissen und seinen Einschätzungen für zukünftige Entwicklungen.


Die Hermann-von-Nathusius-Medaille wurde im Gedenken an eine der bedeutendsten Persönlichkeiten der deutschen Tierzucht im Jahre 1928 gestiftet. Gemäß der Bestimmungen werden mit der Verleihung der Medaille Persönlichkeiten geehrt, die sich auf dem Gebiet der Tierzüchtung wissenschaftlich oder praktisch mit hervorragendem Erfolg betätigt haben.

Quelle: DGfZ