Verleihung der Hermann-von-Nathusius-Medaille an Prof. Dr. med. vet. Cord Drögemüller

Prof. Dr. Cord Drögemüller wurde auf der DGfZ-Jahrestagung 2023 in Halle in Anerkennung seiner außerordentlichen praxisbasierten Forschungstätigkeit zur molekulargenetischen Ursachenforschung von Erbkrankheiten und anderen erblichen Merkmalen bei Haus- und Nutztieren und deren weitreichenden Nutzen für die Tierzucht mit der Hermann-von-Nathusius-Medaille geehrt.

Wo fängt man an? Am besten ganz vorn, so begann Prof. Dr. Jens Tetens seine launige Laudatio auf Professor Drögemüller. Die Begeisterung für die Arbeit Drögemüllers konnte und wollte der ehemalige Doktorand Tetens gar nicht verhehlen. Für Professor Drögemüller, der ganz wesentliche Beiträge zum Verständnis der Funktion von Genen und molekularer Pathomechanismen geleistet hat, stand und stehen das Wohl und die Gesundheit des Tieres stehts im Vordergrund. Im Rahmen dieser Forschungsarbeiten erfolgte z. B. die Etablierung geeigneter gendiagnostischer Verfahren zur Vermeidung des Auftretens von Merkmalsträgern und Selektion gegen Defektallele.

Angesichts der schier unglaublichen Anzahl von mehr als 350 Artikeln in referierten Zeitschriften konnte der Laudator nur einige charakteristische Beispiele für Professor Drögemüllers exzellente Arbeit auswählen. So war der Medallienträger z. B. im Jahre 2010 der Erste, der gezielt eine Genomregion beim Nutztier mit Next-Generation-Sequenzierung entschlüsselte und so die Arachnomelie (Spinnengliedrigkeit) beim Braunvieh aufklärte.

Für seine wichtigen Beiträge zur Tiergenetik wurde Professor Drögemüller 2011 bereits mit dem Förderpreis der H. Wilhelm Schaumann Stiftung ausgezeichnet. Nun folgt die Hermann-von-Nathusius-Medaille. Ersterer richtet sich an Nachwuchswissenschaftler, letztere darf ja eher als Oscar für das Lebenswerk gesehen werden, so Tetens.