Europäische Kommission legt Fahrplan für ihre künftige Strategie zur Verringerung der Methanemissionen vor

Die Europäische Kommission hat einen Fahrplan für ihre künftige Strategie zur Verringerung der Methanemissionen veröffentlicht (siehe Anhang unten). Die Brüsseler Behörde verfolgt dabei nach eigenen Worten einen integrierten Ansatz, der nicht nur den Energiesektor, sondern auch die Landwirtschaft und die Abfallwirtschaft einbezieht. Hauptziel der Initiative ist es, die wichtigsten Handlungsfelder zu identifizieren, in denen die durch den Menschen verursachten Methan-Emissionen signifikant verringert werden können. Sektorspezifische Maßnahmen sollen dem Klimawandel begegnen, zu einer saubereren Luft führen und, in der Landwirtschaft, die Methanerzeugung (durch Biogas) verbessern. Die Strategie wird ferner Maßnahmen zur Verbesserung der Messung und Berichterstattung von Methanemissionen aus verschiedenen Sektoren und freiwillige Initiativen umfassen, denen mittelfristig gesetzgeberische Maßnahmen folgen sollen.

 

Mit Blick auf den Agrarsektor weist die KOM in dem Fahrplan auf Möglichkeiten für eine Zusammenarbeit u.a. bei der Entwicklung und Umsetzung von Minderungstechnologien hin. Zwar gebe es eine Reihe solcher Technologien, die mit der Fütterung, dem Herdenmanagement, dem Düngermanagement (Ausbringung als Dünger und Biogaserzeugung), der Zucht und der Tiergesundheit, der Produktivität und dem Wohlergehen von Tieren in Zusammenhang stehen. Diese würden aber in der EU ungleichmäßig aufgegriffen und die Akzeptanz sei in einigen Regionen noch recht gering. Dabei könnten einige dieser Technologien möglicherweise zu niedrigen Kosten zur Verfügung stehen und zusätzliche Vorteile für die landwirtschaftlichen Betriebe bringen. Als Beispiel wird auf die unterschiedliche Förderung der Biogaserzeugung hingewiesen.

 

Die öffentliche Konsultation zur Roadmap (ec.europa.eu/info/law/better-regulation/have-your-say/initiatives/12504-EU-Methane-Strategy) läuft noch bis zum 5. August 2020. Unter Berücksichtigung verschiedener, von der KOM in Auftrag gegebener Studien zu dem Thema und der eingereichten Kommentare will die Kommission die Strategie Ende dieses Jahres oder Anfang des nächsten Jahres vorlegen.

(Dr. H.-P. Schons, ADT)