TSE-Bericht der EFSA

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat am 1. Dezember 2016 ihren Kurzbericht zur Überwachung von Transmissiblen Spongiformen Enzephalopathien (TSE) bei Rindern, Schafen und Ziegen im Jahr 2015 veröffentlicht. Es war das erste Mal, dass die EFSA die Daten analysierte, bisher waren die TSE-Jahresberichte von der Europäischen Kommission zusammengestellt worden.


Im Berichtsjahr 2015 wurden in den 28 EU-Mitgliedstaaten insgesamt 1,4 Mio BSE-Tests durchgeführt. Das waren etwa 40 % weniger als im Vorjahr (2,3 Mio), da die Mitgliedstaaten von den Änderungen in der TSE-Verordnung Gebrauch machten. Besonders das Testen gesund geschlachteter Rinder wurde zurückgefahren; mit nur noch etwas mehr als 491.000 Rindern (gegenüber 1,4 Mio im Jahr 2014) wurde in dieser Kategorie erstmals weniger erfasst als bei den gefallenen Tieren, bei denen mit 866.000 Test sogar etwas mehr Tiere überprüft wurden als ein Jahr zuvor. In Deutschland ging die Zahl der BSE-Tests auf knapp 219.000 (Vj. 363.000) zurück.

Insgesamt wurden 2015 in der EU nur fünf positive BSE-Fälle gemeldet (im Vorjahr 11). Im Vereinigten Königreich wurden 2 Tiere positiv getestet, davon ein Fall von klassischer BSE und ein Fall von atypischer BSE. Nachdem Irland im Vorjahr erstmals frei von BSE geblieben ist, wurde 2015 wieder ein Tier mit klassischer BSE ermittelt. Zwei weitere Fälle von atypischer BSE gab es in Spanien und in Slowenien

Im Berichtsjahr wurden in der EU knapp 320.000 Schafe und fast 136.000 Ziegen auf TSE getestet (im Vorjahr waren es 325.500 bzw. 128.000 Tiere gewesen). Die Traberkrankheit wurde bei 641 Schafen nachgewiesen, was gegenüber dem Vorjahr (1.124 Fälle) eine deutliche Verbesserung darstellte. Insgesamt 498 klassischen Fällen standen 124 atypische Fälle gegenüber (in 19 Fällen konnte keine Einstufung vorgenommen werden). In Deutschland wurden 10 atypische und 1 klassischer Fall gefunden.

Auch bei den Ziegen verbesserte sich das Bild, mit EU-weit 1.052 Nachweisen wurde das Vorjahresergebnis (1.452 Fälle) deutlich unterschritten. In Deutschland wurde im Berichtsjahr kein TSE-Fall bei Ziegen bekannt.

Die EFSA weist darauf hin, dass insgesamt noch kein klarer Trend hin zu einer Verbesserung der epidemiologischen Situation bezüglich der TSE bei kleinen Wiederkäuern zu erkennen ist. Gleichwohl gibt es in einigen Mitgliedstaaten eine positive Tendenz bei klassischer Scrapie. Mit Blick auf die Genotypisierung stellt die Behörde fest, dass die klassische Scrapie bei den Schafen gehäuft in einer Gruppe von Tieren mit einem bestimmten Genotyp vorkommt. Mehr unter efsa.europa.

Quelle: ADT Brüssel