Aktiv für den One-Health
Gedanken - Gemeinsam gegen Antibiotikaresistenzen
Das Thema Antibiotikaresistenzen wird derzeit auf nationaler und internationaler Ebene intensiv diskutiert. Klar ist, eine Reduktion des Antibiotikaeinsatzes muss in der Verantwortung aller Beteiligten liegen. Deshalb setzt sich heute der neue One Health
-Gedanke zunehmend durch.
One Health wird dabei als integratives Management von gesundheitlichen Risiken betrachtet. Neu dabei ist, die fünf Komponenten, menschliche Gesundheit, Gesundheit von Tieren, Umweltschutz, Lebensmittelsicherheit und internationaler Handel mit Agrarprodukten als einen komplexen Verantwortungsbereich von privaten und öffentlichen Organisationen zu sehen. Nur in interdisziplinären One-Health-Netzwerken wird es zukünftig gelingen, europa- und weltweit problemorientierte Lösungen zu erarbeiten, Daten auszutauschen und Investitionen in Forschung und Bildung voranzutreiben. In gleich zwei Bonner Gemeinschaftsveranstaltungen am 15. und 16. September von FoodNetCenter der Universität Bonn, GIQS e.V sowie der noch jungen Europäischen Genossenschaft
European Qualification Alliance (EQA), stand die One-Health-Thematik im Fokus. Das Thema ist in diesem Herbst auf allen Ebenen aufgrund des G7-Gipfel-Beschlusses 2015 hoch aktuell
, so Prof. Dr. Brigitte Petersen, Initiatorin der Veranstaltungen.
Zum fünften Mal wurde am 15. September 2015 Instrumente für das Risikomanagement von privaten und staatlichen Organisationen im Agrar- und Ernährungssektor (IRIS)
von Experten beleuchtet. Diesmal stand die Frage des Mehrwerts einer kooperativen Zusammenarbeit in den vier Bereichen Wissensintegration, Informationslogistik, Kommunikation und Koordination im Sinne des One-Health-Gedankens im Mittelpunkt. Die Ergebnisse sollen der interessierten Fachöffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden, um weitere Entscheidungsträger und Stakeholder zu sensibilisieren. Gleichzeitig gilt der IRIS-Workshop als Auftaktveranstaltung zur Etablierung der Initiative GISKOHN (German Initiative Sharing Knowledge of Health Networks), als Dachinitiative von in Deutschland noch wenig vernetzten Projektverbünden.
Beim Seminar am 16. September 2015 stand als ein weiteres wichtiges One Health
-Thema die Umsetzung des von der WHO beschlossenen globalen Aktionsplans zur Reduktion von Antibiotikaresistenzen im Vordergrund. Längst hat sich in Fachkreisen die Erkenntnis durchgesetzt, dass Resistenzen nicht isoliert betrachtet werden dürfen, sondern im Sinne einer One Health
-Strategie angegangen werden müssen. Aus den gemeinsamen Untersuchungsergebnissen leiten die Bonner Wissenschaftler Handlungsempfehlungen für die Praxis und Vorschläge für regulatorische Entscheidungen und geeignete Vorsorgemaßnahmen ab.
Der Wissenstransfer aus der interdisziplinären Forschung hat das Ziel, die Zusammenhänge der Resistenzentstehung und -verbreitung anschaulich zu verdeutlichen, Wissen über die wichtigsten Instrumente zur Gestaltung von Monitoring-Maßnahmen zu vermitteln und Verantwortlichkeiten im Rahmen der Prävention, Steuerung und Kontrolle darzustellen.
Mehr zu den einzelnen Veranstaltungen unter www.foodnetcenter.uni-bonn.de/events
Quelle: EQA