Akzeptanz und Ethik der Nutztierhaltung – die Schweinehalter sind offen für eine Diskussion
Der Wissenschaftliche Beirat für Agrarpolitik (WBA) des Bundeslandwirtschaftsministeriums hat sich in einem umfangreichen Gutachten damit befasst, Wege zu einer gesellschaftlich akzeptierten Nutztierhaltung
aufzuzeigen. Anlass hierfür ist u.a. die anhaltende Kritik verschiedener Interessengruppen und Medien an den Strukturen und Formen der modernen Nutztierhaltung.
Dabei wurde die grundsätzliche Bereitschaft betont, gesellschaftliche Anforderungen und Kundenwünsche zu berücksichtigen, sofern Mehrkosten, die sich daraus ergeben, finanziert werden. Verschiedene Markenprogramme und die Initiative für mehr Tierwohl
sind ein Beispiel hierfür.
Auch ist der ZDS bereit, eine verbraucherorientierte, pragmatische Diskussion über den Wandel der ethischen Anforderungen unserer Gesellschaft an die Nutztierhaltung zu führen. In diesem Zusammenhang wird die Notwendigkeit gesehen, die Frage der gesellschaftlichen Akzeptanz repräsentativ und objektiv zu analysieren, um hieraus einen belastbaren Bewertungsmaßstab abzuleiten. Dies wird als zwingende Voraussetzung zur Absicherung entsprechender Investitionen gesehen.
Der ZDS warnt eindringlich vor einer Reglementierung der Nutztierhaltung unter Missachtung des tatsächlichen Verbraucherverhaltens. Dies hat in Großbritannien, Schweden und in der Schweiz zu einer Abwanderung des Wirtschaftssektors ins Ausland und zu einem hohen Importbedarf geführt.
In diesem Zusammenhang bedauert der ZDS politische Empfehlungen des Wissenschaftlichen Beirates, die eine verantwortungsbewußte Folgenabschätzung vermissen lassen.
Quelle: ZDS