13.11.2013rss_feed

Außerordentliche DHV-Mitgliederversammlung

Am 6. November 2013 führte der Deutsche Holstein Verband e.V. (DHV) unter Leitung des Präsidenten Georg Geuecke turnusgemäß seine außerordentliche Mitgliederversammlung durch. Sie fand erstmals nach über 50 Jahren ohne eine anschließende Elite-Auktion statt. Die 14 Mitgliedsorganisationen haben ein überarbeitetes Zuchtziel für die Rasse Deutsche Holsteins verabschiedet und die offizielle Liste der genetischen Besonderheiten und Erbfehler aktualisiert. Letzteres wurde u.a. erforderlich, weil die Untersuchung auf den Erbfehler Brachyspina bereits seit 2011 standardmäßig durchgeführt wird und seit Januar 2013 die Umstellung auf die vom Weltverband empfohlene dreistellige Codierung der genetischen Besonderheiten erfolgt ist.


Durch die umfangreichen Typisierungen in der Holstein-Population liegen inzwischen von den männlichen Vererbern und zunehmend von den weiblichen Tieren genomische Informationen (SNP) vor, mit denen eine Abstammungssicherung generell möglich ist. Da hierfür bereits international ein SNP-Datensatz festgelegt wurde, hat der DHV in Zusammenarbeit mit vit Verden und den Laboren IFN Schönow und ZMD Göttingen erste Schritte für die praktische Anwendung, die in 2014 eingeführt werden soll, eingeleitet.

Weiterhin wurden die in 2013 durch den DHV realisierten Maßnahmen analysiert: Die Teilnahme an der Europäischen Holsteinschau sowie die Deutsche Holstein-Schau waren sehr erfolgreich. Die nächste Nationalschau findet im Juni 2015 in Oldenburg statt. Es soll intensiv daran gearbeitet werden, mehr Zuschauer für das Spitzenevent in der deutschen Holsteinzucht zu gewinnen. Sehr erfolgreich wurde auch die Durchführung der internationalen Pressetour im Juni 2013 bewertet. Sie soll in jedem Fall wiederholt werden. Dr. Mohrenstecher skizzierte die aktuelle Exportsituation, die mit knapp 37.000 exportierten Zuchtfärsen in den ersten drei Quartalen zwar 1.700 Holsteins mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres ausweist, allerdings 30 % weniger als in 2011. Nach wie vor leidet die Branche unter den Drittland-Importbeschränkungen wegen des Schmallenberg-Virus.

Der Geschäftsführer Dr. Egbert Feddersen berichtete über aktuelle Entwicklungen in der genomischen Selektion sowie über die Zusammenarbeit in EuroGenomics. Als Gastreferent informierte Xavier David, Geschäftsführer der französischen Dachorganisation der Besamungsindustrie UNCEIA, über die Struktur der französischen Rinderzucht und Ziele der internationalen Zusammenarbeit. Nach einem intensiven Fusionsprozess sind in Frankreich heute nur noch vier Besamungsorganisationen in der Rinderzucht tätig. Die größte Zuchtorganisation ist Evolution mit einem Marktanteil von 40 %. In seinem Ausblick führte X. David aus, dass die französischen Organisationen zur Erhaltung der genossenschaftlichen Strukturen in der Rinderzucht die Kooperation mit den europäischen Partnern für die zukünftige Weiterentwicklung favorisieren.

Die nächste ordentliche DHV-Mitgliederversammlung findet am 25. März 2014 in Hessen statt.

Quelle: DHV