Bundesministerin legt Agrarbericht 2019 sowie acht Zielvorgaben für eine moderne Agrarwirtschaft vor
Die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, hat dem Bundeskabinett am 23.10.2019 den Agrarpolitischen Bericht der Bundesregierung vorgestellt. Der Bericht, der alle vier Jahre vorgelegt wird, analysiert die Entwicklung der Landwirtschaft und dokumentiert agrarpolitische Vorhaben der Bundesregierung. Die detaillierten Fakten unter anderem über die Einkommensentwicklung bilden den Zeitraum von 2015 bis 2019 ab.
Der Agrarpolitische Bericht belegt, dass die deutsche Land- und Ernährungswirtschaft einen wichtigen wirtschaftlichen Beitrag für unsere Volkswirtschaft leistet: 4,7 Millionen Menschen erwirtschaften eine Bruttowertschöpfung von rund 194 Milliarden Euro. Das sind rund 6,6 Prozent der Wertschöpfung aller Wirtschaftsbereiche.
Made in Germany
ist auch in der Landwirtschaft beliebt. Ein Drittel der landwirtschaftlichen Produktion geht in den Export. Und die Landtechnikindustrie erlöse etwa drei von vier Euro im Export.
Bundeslandwirtschaftsministerin Klöckner macht deutlich: Unsere Landwirtschaft ist breit und gut aufgestellt und unsere Lebensmittel werden weltweit nachgefragt. Jeder neunte Arbeitsplatz hängt direkt oder indirekt an der Landwirtschaft. Die Basis für unsere erfolgreiche Landwirtschaft ist die Arbeit der Bäuerinnen und Bauern und die vielfältige Agrarstruktur in Deutschland. Diese Diversifizierung hilft dabei, die Landwirtschaft abzusichern, was Schwankungen zum Beispiel bei der Ernte durch extreme Wetterereignisse oder beim Preis durch Handelshemmnisse betrifft.
Beobachten müsse man aber den Strukturwandel in der Landwirtschaft, so die Ministerin. Der Bericht zeige, dass sich dieser weiter fortsetzt, sich aber verlangsamt hat. Die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe verringerte sich zwischen den Jahren 2010 und 2016 um etwa 23.700 Betriebe auf circa 275 400 landwirtschaftliche Betriebe: Das entspricht einer jährlichen Abnahmerate von rund 1,4 Prozent, das ist weniger als in den vergangenen Jahren.
Die Ministerin machte deutlich, man habe hier mit den europäischen Direktzahlungen ein Instrument, auch mittlere und kleinere Betriebe zu stärken. Grundsätzlich seien strukturelle Veränderungen in der Landwirtschaft auch keine neue Entwicklung. Die Agrarbranche sei auf gut ausgebildete und motivierte junge Menschen angewiesen. Dabei lassen wir Berufseinsteiger nicht allein. Durch die Junglandwirteförderung im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik werden junge Bäuerinnen und Bauern, die einen Hof übernehmen, in den ersten Jahren gezielt gefördert
, erklärte die Ministerin.
Im Bericht wird auch deutlich, dass die Einkommen der Landwirtinnen und der Landwirte im Berichtszeitraum starken Schwankungen unterworfen waren. Im Wirtschaftsjahr 2017/18 hat sich das Einkommen der landwirtschaftlichen Betriebe im Durchschnitt aller Rechts- und Bewirtschaftungsformen um rund 14 Prozent auf knapp 36 000 Euro je Arbeitskraft verbessert. Damit lag das Einkommen auf dem höchsten Wert im Zehnjahresvergleich.
Bundesministerin Klöckner warnte jedoch gleichzeitig vor überhöhten Erwartungen. Schon jetzt zeichne sich ab, dass die Einkommen der Landwirte für das Wirtschaftsjahr 2018/19 unterhalb des Durchschnitts der beiden sehr guten Vorjahre liegen würden.
Den vollständigen Bericht finden Sie hier
Quelle: bmel