Charta Weidehaltung
klares Bekenntnis zum Erhalt des Grünlandes und zur Vielfalt der Betriebsformen
In feierlichem Rahmen hat am 3. November Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer gemeinsam mit dem Grünlandzentrum Niedersachsen-Bremen und fast 20 Vertretern aus Landwirtschaft, Wirtschaft und von Nichtregierungsorganisationen die Charta Weideland Norddeutschland
im Ständesaal der Ostfriesischen Landschaft in Aurich unterzeichnet. Das Dokument ist eine wichtige Wegmarke für Niedersachsens ambitioniertes Weidemilchprogramm und ein klares Bekenntnis sowohl zum Erhalt der Weidehaltung als auch zur Förderung von Grünland, Tierwohl unterstützender Weidehaltung, kultureller Tradition und Artenvielfalt.
Zu den Unterzeichnern gehören unter anderem neben landwirtschaftlichen Organisationen wie der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, dem Bundesverband Deutscher Milchviehhalter und dem Landvolk auch Natur- und Umweltschutzverbände, Molkereien, die Universität Göttingen, die Welttierschutzgesellschaft, Slow Food Deutschland und das Grünlandzentrum Niedersachsen-Bremen. Dieses koordiniert seit Frühjahr 2014 das vom Land Niedersachsen mit insgesamt fast 290.000 Euro geförderte dreijährige Projekt Weideland Niedersachsen
, an dem auch die Georg-August-Universität Göttingen und die Molkerei Ammerland beteiligt sind. Grünlandzentrum-Geschäftsführer Arno Krause lobte die richtungsweisende Bedeutung der Charta: Wer Grünland schützen will, muss dafür sorgen, dass es sinnvoll genutzt wird
, so Krause. Ziel müsse sein, die Wertschöpfung in der Landwirtschaft zu steigern und zugleich die Ansprüche der Gesellschaft zu berücksichtigen.
Die Unterzeichner der Charta bekennen sich zur Aufrechterhaltung der Weidehaltung von Milchkühen als relevanter Bestandteil der norddeutschen Produktionssysteme
. Sie plädieren für eine diversifizierte Milchwirtschaft
, um flexibler auf veränderte Marktbedingungen zu reagieren. Zugleich loben sie die positiven Effekte der Weidehaltung auf Umwelt, Tiergesundheit, Landschaftsbild und Tierwohl. Ganz wichtig: Laut Charta sollen zusammen mit Landwirten, Molkereien, Handel, Verbraucherinnen und Verbrauchern sowie Nichtregierungsorganisationen Kriterien für Weidemilch und Weidegang definiert werden. Zugleich sollten die Verbraucher die Möglichkeit erhalten, "nach transparenten Standards einzukaufen und den Mehraufwand von Kühen auf der Preise angemessen zu honorieren. Dafür hat das Land Vermarktungsstudien bei der Universität Göttingen in Auftrag gegeben, die im Anschluss an die Charta-Unterzeichnung von Professor Achim Spiller vorgestellt wurden.
Quelle: ml-niedersachsen