Cioloş sieht gewisse Stabilität
am Milchmarkt
Die Europäische Kommission sieht weiterhin Zeichen der Erholung am Milchmarkt. EU-Agrarkommissar Dr. Dacian Cioloş sprach beim Treffen der Landwirtschaftsminister am Montag vergangener Woche anlässlich der Vorstellung des vierteljährlichen Milchmarktberichts von einer gewissen Stabilität
, die sich mittlerweile eingestellt habe. Die Preisschwankungen bewegten sich in einem normalen Bereich. Allerdings werde es noch einige Zeit dauern, bis sich der Milchsektor von der jüngsten Krise erholt habe.
Cioloş’ Präsentation wurde von den EU-Agrarministern schweigend zur Kenntnis genommen: Ungewöhnlicherweise ergriff keine Delegation das Wort, um auf den Bericht zu reagieren. Der französische Landwirtschaftsminister Bruno Le Maire warnte jedoch vor Journalisten, die Situation am Milchmarkt als zu optimistisch einzuschätzen. Dieser Befund wird vom CSU-Europapolitiker Markus Ferber geteilt. Die leichte Erholung der Milchpreise ändere nichts daran, dass die Lage für viele Familienbetriebe nach wie vor unsicher sei, betonte dieser in Reaktion auf den Milchbericht. Er bekräftigte die deutsche Kritik an der Ausweitung der Milchquote und nannte den Beschluss falsch. Dadurch könne der Preis in Zukunft wieder nach unten gedrückt werden, so Ferber. Bereits am vorvergangenen Freitag präsentierte Martin van Driel, der Milchexperte im Kabinett der ehemaligen Agrarkommissarin Mariann Fischer Boel, auf der Konferenz Welche Zukunft für die Milch?
Schätzungen, wonach 2009/10 lediglich Dänemark und die Niederlande ihre jeweilige nationale Quote überliefern dürften. Deutschland, Österreich, Belgien, Polen, Luxemburg und Zypern waren zuletzt nahe am Limit. Eine immer größere Anzahl der Mitgliedstaaten schöpft laut Kommission die Quote nicht vollständig aus. (ADR)