Copa-Cogeca fordert wissenschaftlich fundierte EU-Vorschriften zum Tierschutz
Copa-Cogeca begrüßte vergangenen Donnerstag die vom Europäischen Parlament veranstaltete öffentliche Anhörung zum Tierschutz und unterstrich dabei die Notwendigkeit sicherzustellen, dass die Gesetzgebung der EU auf solide wissenschaftliche Erkenntnisse gegründet wird und die hohen EU-Tierschutzstandards ebenfalls auf Importe zur Anwendung kommen. In einem Kommentar betonte Copa-Cogeca Generalsekretär Pekka Pesonen: Allzu oft wird die Tierschutzdebatte überaus leidenschaftlich auf Basis voreingenommener Information geführt. Die Gesetzgebung der EU muss auf wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse gegründet und durch eine Folgenabschätzung begleitet werden, die den sozioökonomischen Kosten und den Auswirkungen auf die Wirtschaft Rechnung trägt. Die Konsultation der Stakeholder ist von ganz entscheidender Bedeutung. Copa-Cogeca vertritt den Standpunkt, dass die EU-Gesetzgebung angemessen in der EU umgesetzt werden sollte, besteht aber darauf, dass die anspruchsvollen Tierschutzanforderungen der EU auch auf Importe aus Nicht-EU-Ländern angewandt werden.
Der Vorsitzende der Copa-Cogeca Arbeitsgruppe Tiergesundheit und Tierschutz
, Per Olsen, nahm an der Anhörung teil und begrüßte seinerseits den von Marit Paulsen abgefassten Berichtsentwurf des Parlaments zur Evaluierung und Prüfung des Aktionsplans für Tierschutz 2006-2010 - insbesondere dass anerkannt wird, dass hohe Tierschutzstandards Mehrkosten für Landwirte zur Folge haben. Der Entwurf gewährleistet aber nicht, dass die gleichen Standards auf Importe zur Anwendung kommen. Einige Fragen greifen auch, wie Per Olsen weiter feststellte, über den Entwurf hinaus und sollten daher im Rahmen der Tiergesundheitsstrategie der EU behandelt werden.
Außerdem befürwortet Copa-Cogeca einen Ansatz der Kostenteilung dahingehend, dass die Kosten aufgrund von strengeren Tierschutzstandards allen Akteuren in der Lebensmittelkette - einschließlich der Verbraucher - weitergegeben werden. Copa-Cogeca ruft folglich die politischen Entscheidungsträger der EU auf, die Voraussetzungen für eine bessere Funktionsweise der Lebensmittelversorgungskette zu schaffen. (ADR)