20.12.2010rss_feed

Datenbank soll vor Biobetrug schützen

Als Reaktion auf Betrügereien mit Bio-Produkten will Deutschland der EU-Kommission eine europaweite Datenbank mit den Zertifikaten für Öko-Lebensmittelbetriebe vorschlagen. Dort müssten alle Öko-Kontrollstellen sofort einen Hinweis einstellen, wenn sie Zertifikate entziehen, sagte Wolfgang Reimer, für Biolandbau zuständiger Unterabteilungsleiter im Bundesagrarministerium, am Wochenende der in Berlin erscheinenden Tageszeitung taz. In dieser Datenbank könnten dann Handelsketten prüfen, ob Anbieter von Bio-Produkten ihr Bio-Siegel zu recht führten.

Kürzlich war bekannt geworden, dass ein italienischer Lieferant von Schweinefleisch der deutschen Handelskette Tegut und anderen Abnehmern in großen Mengen angebliches Bio-Schweinefleisch geliefert hatte, obwohl dem italienischen Bio-Betrieb bereits vor Monaten das Bio-Siegel aberkannt wurde. Nach Recherchen der taz soll das Betrugsvolumen in Millionenhöhe liegen. Die Bio-Kontrollen sind nach Meinung der Firma Tegut nur mit krimineller Energie zu umgehen, wie Bio-Betrugsfälle auch in der Vergangenheit gezeigt hätten. Der Informationsfluss zwischen den Kontrollstellen – auch länderübergreifend – müsse wie in dem aktuellen Fall noch deutlich besser ausgebaut werden, so dass für Wirtschaftbeteiligte und für Endverbraucher Lücken oder Verstöße gegen die Bio-Verordnung effizienter eingedämmt werden könnten, teilte das Unternehmen auf Anfrage mit.