01.07.2015rss_feed

Deutscher Bauerntag 2015 beschließt „Erfurter Erklärung“

Die Delegierten des Deutschen Bauerntages 2015 in Erfurt haben die Erfurter Erklärung verabschiedet. Diese definiert das Selbstverständnis einer nachhaltigen, bäuerlich-unternehmerischen Landwirtschaft. Das im Jahre 2011 vom Bauerntag in Koblenz beschlossene Leitbild wird damit konkretisiert und für einzelne Politikfelder umgesetzt. Die Delegierten sehen die Land-, Forst- und Agrarwirtschaft gemeinsam mit den vor- und nachgelagerten Bereichen als Schlüsselbranche der deutschen Volkswirtschaft mit zentraler Bedeutung für den ländlichen Raum. Wir wollen, dass Deutschland eine starke Land- und Forstwirtschaft mit vielfältigen Strukturen behält, die von bäuerlichen Unternehmern getragen wird. Die Stärke der bäuerlichen Familien und ihrer Unternehmen liegt in der Ausrichtung auf Märkten, Verbrauchern sowie Nachhaltigkeit gleichermaßen in ökonomischer, ökologischer und sozialer Hinsicht, so die Erklärung. Eigenverantwortung, Umsetzbarkeit und Verlässlichkeit müssten Grundsätze der Politik sein, damit die Bauernfamilien ihre Betriebe erfolgreich in die Zukunft führen können. Die Nutztierhaltung ist ein Schwerpunkt der Erklärung, die ein klares Bekenntnis zur Weiterentwicklung gemeinsam mit den Verbrauchern und dem Lebensmitteleinzelhandel enthält. Auch die weitere Verbesserung der Tiergesundheit und die Reduktion des Einsatzes von Antibiotika stehen auf dem Programm. Im Hinblick auf internationale Handelsabkommen besteht die Erklärung auf dem Grundsatz, dass die hohen deutschen und europäischen Standards in der Lebensmittelsicherheit sowie im Umwelt- und Tierschutz nicht durch Importe unterlaufen werden dürfen. Auch der derzeitige hohe Preisdruck, unter dem die Betriebe stehen, wird angesprochen. Die Kriseninstrumente der gemeinsamen Marktorganisation müssten konsequent genutzt, die Position der Erzeuger in der Lebensmittelkette gestärkt, eine Exportoffensive auf den Weg gebracht und eine steuerliche Risikoausgleichsrücklage geschaffen werden.

Quelle: DBV