Deutschland und China planen gemeinsames Agrarzentrum
Staatssekretär Bleser und der chinesische Botschafter unterzeichnen Vereinbarung zur vertieften Zusammenarbeit im Agrarsektor
Mit der Unterzeichnung einer Rahmenvereinbarung über die Errichtung eines Deutsch-Chinesischen Agrarzentrums
(DCZ) intensivieren Deutschland und China die Zusammenarbeit im Agrar- und Ernährungsbereich.
Die Unterzeichnung der Rahmenvereinbarung ist ein Meilenstein der deutsch-chinesischen Zusammenarbeit im Agrarsektor
, erklärte der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Peter Bleser, am Freitag in Berlin. Ziel ist der Aufbau und die Etablierung eines gemeinsamen Agrarzentrums in China. Dieses wird als Plattform für die deutsch-chinesische Zusammenarbeit im Agrar- und Ernährungssektor dienen.
Das in Peking angesiedelte Agrarzentrum soll die gute Zusammenarbeit mit China weiter vertiefen und ausbauen. Unter seinem Dach sollen neue Bereiche der Zusammenarbeit etabliert werden. Unter anderem wird ein agrarpolitischer Dialog als zusätzliches Instrument der Politik- und Regierungsberatung angestrebt. Eine weitere Fokussierung liegt in der beruflichen Aus- und Weiterbildung sowie der Koordinierung von Forschungsaktivitäten. Ferner sollen die dezentralen deutsch-chinesischen Projekte beispielsweise im Ackerbau, der Viehzucht und der Bioenergie durch das Agrarzentrum koordiniert werden, um Synergien zu erzielen. Auch die Zusammenarbeit in den Bereichen Forst und Lebensmittelsicherheit soll sukzessive in die Aktivitäten des Zentrums einbezogen werden.
Deutschland und China zählen zu den großen Handelsnationen im Agrar- und Ernährungssektor. Deshalb ist es folgerichtig, die Handelsbeziehungen mit dem Agrarzentrum zu vertiefen. In beiden Ländern besteht der politische Wille, die Landwirtschaft in ihrer Innovationskraft, Modernität und ressourcenschonenden Wirtschaftsweise weiter zu entwickeln und damit auch den Menschen im ländlichen Raum eine Perspektive zu geben,
so Bleser.
Bereits seit 2006 tagt einmal jährlich die Deutsch-Chinesische Arbeitsgruppe Agrar- und Ernährungspolitik auf Staatssekretärsebene. Im Mai 2013 wurden zusätzlich jährliche Ministertreffen vereinbart, um globale und wichtige bilaterale Themen wie Ernährungssicherung, Lebensmittelsicherheit und Handelsfragen zu diskutieren und gemeinsam abzustimmen. China ist für die deutsche Agrar- und Ernährungswirtschaft ein zunehmend wichtiger Handelspartner.
Mit 1,3 Milliarden Menschen ist China das bevölkerungsreichste Land der Welt. Angesichts dieses Bevölkerungsreichtums und der gleichzeitig steigenden Kaufkraft einer wachsenden Mittelschicht steht China vor enormen Herausforderungen bei der lokalen Ernährungssicherung. Für die Modernisierung der Landwirtschaft hat die chinesische Regierung daher drei zentrale Ziele formuliert: So soll neben der Gewährleistung der Ernährungssicherung im eigenen Land auch die Lebensmittelsicherheit verbessert werden. Ebenso wird eine ländliche Entwicklung und Angleichung der strukturellen Unterschiede zwischen städtischen und ländlichen Gebieten angestrebt. Die strategische deutsch-chinesische Partnerschaft sowie der Aufbau eines gemeinsamen Agrarzentrums werden hier wichtige Impulse geben.
Quelle: BMEL