13.08.2020rss_feed

Dummerstorf – neue Stallanlage geht in Betrieb

Der Erweiterungsanbau an der Experimentalanlage Schwein am Leibniz-Institut für Nutztierforschung Dummerstorf (FBN) ist am 10. August 2020 eröffnet worden. Der neue Stallkomplex bietet Platz für 24 Sauen und ihren Nachwuchs. Sechs Gruppen mit jeweils vier Tieren werden für vergleichende Forschungen gehalten. Der Stall, seine Flächen und seine Ausgestaltung entsprechen den Vorgaben für die ökologischen Sauenhaltung. Das gilt als Goldstandard für eine tierwohlgerechte Nutztierhaltung. Das beinhaltet auch einen dauernden Auslauf für die Schweine. Dennoch handelt es sich nicht um einen Öko-Sauenstall; denn es werden keine Öko-Schweine produziert, weil im FBN keine Fütterung nach den Öko-Vorgaben durchgeführt werden. Umfangreiche Technik wurde eingebaut, um die Daten aus dieser Haltung genau erfassen zu können.

Anlässlich der Eröffnung erklärt Agrar- und Umweltminister Dr. Till Backhaus: Dieser Stall erweitert die Forschungsinfrastruktur des FBN ganz entscheidend. Hinter dieser Erweiterung steckt eine klare Forschungsstrategie. Die unterschiedlichen Haltungssysteme sollen vergleichend in Bezug auf das Tier als System im System untersucht werden. Verschiedene Schweinerassen werden dahingehend verglichen, wie sie mit den unterschiedlichen Haltungssystemen zu Recht kommen. Es ist denkbar, dass alte Schweinerassen durch stärker Tierwohl orientierte Haltungssysteme wieder an Bedeutung gewinnen werden. Für die Erhaltung der genetischen Vielfalt und die Stärkung regionaler Erzeugungs- und Verarbeitungsketten wäre das durchaus hilfreich. Es seien spannende Forschungsfragen, die das FBN mit dieser Anlage in die Bearbeitung nehme, so der Minister weiter. Entscheidend ist für mich, dass wir dabei immer im Blick behalten, wie können die Erkenntnisse die praktische Nutztierhaltung verbessern, verbessern in Bezug auf mehr Tierwohl, auf weniger Umweltbelastungen, auf höhere Ressourceneffizienz und natürlich auch in Bezug auf eine auskömmliche Ökonomie bei den Landwirten, sagt Minister Backhaus.

Das Landwirtschaftsministerium MV und das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft haben den Erweiterungsanbau in Höhe 1,8 Mio. Euro gefördert.

Quelle: Ministerpräsidentin des Landes Mecklenburg-Vorpommern