Erste offizielle Genomische Zuchtwerte seit 17. August 2010!
Mit der August-Schätzung 2010 wurden erstmals genomisch verbesserte Zuchtwerte (gZW) offiziell veröffentlicht. Das genomische Schätzsystem des vit hat als eines der ersten weltweit die offizielle Anerkennung durch ICAR/Interbull erhalten. Genomisch verbesserte Zuchtwerte gibt es in Deutschland bisher nur für Holsteins und Red Holsteins. Die Veröffentlichung von töchtergeprüften und nur genomisch geprüften Bullen erfolgt in getrennten Listen.
1) Bullenliste mit töchter-basierten
Zuchtwerten: In die töchter-basierte
Liste kommen nur Bullen, die bereits ausreichend Töchterinformationen für Milch/Zellzahl und Exterieur und damit einen Gesamtzuchtwert RZG in der klassischen Zuchtwertschätzung haben. Konkret müssen die Bullen, um in dieser Liste geführt zu werden, für Milchleistung Töchter mit mindestens drei Probemelken in mindestens 10 Herden und für Exterieur mindestens 10 eingestufte Töchter haben. Die töchtergeprüften Bullen sind allerdings auch fast alle genomisch untersucht. Sie werden dann mit einem g
vor der Zuchtwertquelle gekennzeichnet.
nur genomischgeprüft: Die
nur genomischeListe enthält Bullen ganz ohne Töchterinformationen und solche mit ersten, wenigen Töchtern. Bei Bullen ohne Töchterinformationen ist der klassische Teil im genomisch verbesserten Zuchtwert der väterliche Pe digree-Index. Auch diese Liste enthält neben der Sicherheit zusätzlich die Töchterzahl. Sie ist aber bei den meisten Bullen Null. Die
nur genomischeListe enthält alle jüngeren KB-Bullen mit ihren gZW, die bereits eingesetzt wurden oder werden sollen. Sie umfasst also aktuell einerseits die Wartebullen noch ohne Töchter in Milch (seinerzeit als Testbullen eingesetzt).
Aus dem jüngsten Bullenjahrgang ist die Bullenzahl deutlich geringer, aber die Qualität sehr hoch. Mit Einführung der genomischen Selektion kommen weniger, dafür aber nur noch sehr hochselektierte junge Bullen mit bereits offiziellen Zuchtwerten zum Einsatz.
Nach der töchter-basierte
Listen haben sich die bewährten Spitzenvererber behaupten können: auf Platz eins bei den Holsteins steht der O-Mann Sohn Snowman (RZG 146), auf Platz zwei Mascol (144), gefolgt von Gibor (141). Diesem Spitzentrio folgen auf den Plätzen vier bis acht neue Namen: ALH Duke (140) auf Platz vier, der Laudan-Sohn Leko (140) auf fünf, der Goldwin-Sohn Gandolf (140) auf sechs, Angelo (140) auf sieben und Omega auf acht. Wizzard (138) und Ramos (137) liegen auf den Plätzen neun und zehn. Bei den Red Holsteins liegt jetzt Tocar (136) vor Maximo-Red (134), Jerudo (133) und Malvoy (131).
Quelle: vit/DHV/ADR