25.09.2012rss_feed

FBN: Moderne Rinderanlage zur Untersuchung des Kuhbedarfs von morgen

Nach einjähriger Bauzeit wird am Sonnabend, 29. September 2012, um 10.00 Uhr am Leibniz-Institut für Nutztierbiologie (FBN) in Anwesenheit von Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Mecklenburg-Vorpommern, die neue Experimentalanlage Rind feierlich übergeben. Die aus fünf Teilobjekten, einem Lauf-, einem Melkund einem Abkalbestall, einem Testraum für Verhaltensuntersuchungen sowie einem Sozial- und Versorgungstrakt bestehende Anlage bietet für 70 Wissenschaftler künftig ideale Arbeits- und Forschungsbedingungen.

Mit der neuen Versuchsanlage ergeben sich für uns nicht nur an einem attraktiven Standort wesentlich verbesserte Bedingungen, um signifikante Beiträge für die großen globalen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts, der weltweiten Ernährungssicherung und des Klimaschutzes, zu leisten, sondern auch unsere international ausgerichteten
Forschungsschwerpunkte an Rindern auf einem hohen Niveau fortzusetzen
, erläuterte Prof. Manfred Schwerin, Vorstand des Instituts. Mit dem Neubau des Tagungszentrums 2008, der Übergabe des Modelltierlaboratoriums im vergangenen Jahr und der Eröffnung der Experimentalanlage Rind ist es uns gelungen, das FBN im Vorfeld des 20-jährigen Jubiläums 2013 mit modernster Infrastruktur auf dem Weg zu einem Spitzenforschungsstandort in Europa auszustatten.

Die Haltung der Tiere erfolgt in einem modernen Laufstall mit Tierstreuliegeboxen und
Oberflurentmistung für 60 Milchkühe. Sie werden künftig ausschließlich über Wiegetröge für Futter und Wasser versorgt. Mit ihnen ist es möglich, eine tierindividuelle Futter- und Wasseraufnahme im Lauf- sowie Abkalbestall automatisch zu erfassen. Zur Bildung von Versuchs-, Leistungs- oder Fütterungsgruppen ist eine Unterteilung der Haltungskapazität möglich. Der Melkstall bietet Platz für einen mit 2 x 4 Melkplätzen besetzten Autotandem Melkstand, einem Tierbehandlungsraum für Versuchseingriffe und Probeentnahmen. Weitere integrierte Bestandteile sind Klauenbäder, automatische Wiege- und Separationseinrichtungen im Rücktrieb sowie Tierbehandlungsstände.

Die Melktechnik entspricht dem neuesten Entwicklungsstand. So ist es möglich, dass im Melkprozess beispielsweise eine automatische Grunddatenerfassung zu den Hauptparametern Milchmenge, Leitfähigkeit und Blutbeimengungen erfolgen kann. Das Körpergewicht und die Aktivität der Kühe werden ebenfalls automatisch erfasst. Darüber hinaus erfolgt an den Melkplätzen eine Prozesskontrolle anhand von betriebsspezifischen Überwachungsparametern, wie die Erkennung der Euterkrankheit Mastitis über die Leitfähigkeit und Milchmenge.

Der Abkalbestall besteht aus eingestreuten Abkalbeboxen (4 x 3 Tierplätze) mit Wiegetrögen sowie weiteren 14 Tierplätzen für eine versuchsbedingt notwendige Anbindehaltung. Darüber hinaus steht erstmals für bioakustische und verhaltensphysiologische Untersuchungen ein schallisolierter Testraum zur Verfügung.

Quelle: FBN