Fleischverzicht: Wenig Auswirkungen auf die Welternährung
- Rückgang in den Industrieländern durch erhöhten Konsum der restlichen Welt kompensiert -
Eine Verminderung des Fleischkonsums in den Industrieländern hätte kaum Auswirkungen auf die globale Ernährungssituation. Das geht aus einer Studie hervor, die Agrarökonomen der deutschen Universitäten Hohenheim und Göttingen unter Federführung der Professoren Harald Gretheund Achim Spiller vorgelegt haben. Die Wissenschaftler kommen in ihren Modellrechnungen zu dem Ergebnis, dass ein Rückgang der Fleischnachfrage in den Ländern der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) durch einen erhöhten Fleischkonsum in den restlichen Ländern der Welt weitgehend kompensiert würde. Damit fielen die Auswirkungen eines Fleischverzichts etwa in Deutschland auf Ernährungssicherung sowie Umwelt und Klima deutlich geringer aus als derzeit in der Öffentlichkeit vermutet werde. Gleichzeitig käme es seinen Angaben zufolge zu einem spürbaren Rückgang des Produktionswerts der deutschen Landwirtschaft.
Verbraucher von der Landwirtschaft entfremdet
Die Studienautoren verweisen darauf, dass die Tierhaltung in den Industrieländern unter einem großen Wettbewerbs- und Produktivitätsdruck steht, sodass vielfach Kompromisse zwischen den Anforderungen der Wirtschaftlichkeit und des Tierwohls gemacht werden. Auf der einen Seite hätten sich die meisten Verbraucher heute von der Landwirtschaft entfremdet, zugleich steigen die Anforderungen der Gesellschaft an ethische Aspekte des Tierwohls. Insgesamt gehöre das Thema Tierschutz zu den zentralen langfristigen Treibern der Diskussionen über die moderne Landwirtschaft. Die Studie kann unter HIER bezogen werden.
Quelle: AIZ