FLI bewertet Risiko zur Einschleppung der ASP in Auslauf- und Freilandhaltungen in Deutschland
Die Afrikanische Schweinepest (ASP) breitet sich in vielen europäischen Länder weiter aus. Das Friedrich-Loeffler- Institut (FLI) hat erneut eine Qualitative Risikobewertung zur Einschleppung der ASP in Auslauf- und Freilandhaltungen in Deutschland erstellt. Das FLI resümiert, dass die individuelle Einschätzung des Risikos abhängig von den konkreten betrieblichen Biosicherheitsmaßnahmen und seiner Lage in der jeweiligen Sperrzone ist.
Risikoeinschätzung:
Bisher ist die ASP in Deutschland in vier Hausschweinehaltungen ausgebrochen. Bei der Hälfte der betroffenen Haltungen hatten die Schweine Auslaufmöglichkeiten oder sie wurden mit Einstreu und Futter aus der unmittelbaren Umgebung versorgt. Diese Haltungen erfüllten grundlegende Anforderungen der SchHaltHygV nicht, so das FLI. Drei der vier Betriebe lagen in der Sperrzone II, das heißt, in Gegenden, in denen die ASP bereits in der Wildschweinpopulation vorhanden war. Dementsprechend ist davon auszugehen, dass eine Freilandhaltung und ein unzureichender Schutz gegen einen Viruseintrag durch Futter, Einstreu oder andere Materialen ein erhebliches Risiko für einen ASP-Eintrag in einen Hausschweinebestand darstellt. Diese Einschätzung wird durch vergleichbare Ausbrüche in den anderen von der ASP betroffenen Mitgliedsstaaten (z. B. in Polen und den baltischen Staaten) gestützt. Auch wenn die Datenlage hinsichtlich der Haltungsformen teilweise spärlich ist, kommt die EFSA zu dem Schluss, dass die Mehrzahl an Ausbrüchen innerhalb der EU aus Klein- bzw. nicht-kommerziellen Schweinehaltungen gemeldet wurden (European Food Safety Authority et al., 2021).
Quelle: FLI /DGfZ