Forschung: FBN-Projekt soll grundsätzliche Mechanismen der Fruchtbarkeit entschlüsseln
Die Ursachen für geringe Fruchtbarkeit sind vielfältig und häufig nicht bekannt. Das Leibniz-Institut für Nutztierbiologie Dummerstorf (FBN) verfügt über einzigartige Mauspopulationen, die das Geheimnis für besonders hohe Fruchtbarkeit in ihrem Erbgut tragen: nach mehr als 45 Jahren konsequenter Selektion auf Fruchtbarkeitsmerkmale bringen sie heute pro Wurf fast doppelt so viele Jungtiere auf die Welt wie Hausmäuse.
Durch moderne Methoden der Bioinformatik sollen Gene identifiziert und Mechanismen abgeleitet werden, die einer hohen Fruchtbarkeit zugrunde liegen. Gemeinsam mit IFN und BHZP wird überprüft, ob Gene derselben Stoffwechsel- und Signalwege auch für unterschiedliche Fruchtbarkeit beim Schwein verantwortlich sind. Ein Teilprojekt mit dem IZW und GEOlifes befasst sich mit der Reproduktionsbiologie von Wildkatzen wie etwa Löwenpopulationen im südlichen Afrika und zielt darauf ab, die Erkenntnisse aus dem Projekt zukünftig im Rahmen von Zuchtprogrammen zur Arterhaltung anzuwenden. Dr. Jennifer Schön, Leiterin der Abteilung Reproduktionszellbiologie am FBN, ist die Sprecherin des Verbundprojektes, für das rund eine Million Euro innerhalb des Leibniz-Wettbewerbs zur beschleunigten Erreichung der strategischen Ziele der Leibniz-Gemeinschaft im Rahmen des Paktes für Forschung und Innovation erfolgreich eingeworben werden konnten.
Partnern sind aus Wissenschaft (Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung IZW, Institut für Fortpflanzung landwirtschaftlicher Nutztiere Schönow IFN, Institut für Klinische Molekularbiologie der Universität Kiel) und Industrie (Bundes Hybrid Zucht Programm BHZP und der internationale Veterinärdienst GEOlifes).
Quelle: idw