Forschungsprojekt KLAUENfitnet zur Verbesserung der Klauengesundheit
Der Deutsche Verband für Leistungs- und Qualitätsprüfungen e.V. (DLQ) in Bonn startet ein interdisziplinäres Vorhaben zur Überwachung und Verbesserung der Klauengesundheit in Milchviehherden. Beteiligt sind Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft, so die Klinik für Klauentiere der Freien Universität Berlin, die Klauenexpertin Dr. Andrea Fiedler, das Institut für Landtechnik der Universität Bonn, der Data Service Paretz und Lemmer- Fullwood GmbH sowie die bundesweiten Rechenstellen RDV EDV-Entwicklungs- und Vertriebs GmbH und Vereinigte Informationssysteme Tierhaltung w.V.
Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines digitalen Betriebshelfers für das betriebliche Klauengesundheitsmonitoring. Im Fokus steht dabei die prophylaktische Tiergesunderhaltung
durch die intensive Nutzung betriebsspezifischer Daten im Sinne eines Frühwarnsystems. Der Ausbruch von Krankheiten soll verhindert oder ein Eingreifen im Frühstadium ermöglicht werden, wenn die größtmögliche Chance auf Heilung besteht. Die Basis für die Entwicklung eines solchen Betriebshelfers ist die Vernetzung der für die Klauengesundheit relevanten Daten aus unterschiedlichen Quellen. Auf den teilnehmenden Versuchsbetrieben gehen Klauenschnittbefunde, Aktivitätsmuster der Tiere, Gesundheits- und Leistungsdaten aus der Milchleistungsprüfung sowie klimatische Einflüsse in die Auswertungen ein.
Um dieser Datenflut Herr zu werden und sie zielorientiert auswerten zu können, ist die Weiterentwicklung des automatisierten und standardisierten Datenaustausches ein wichtiger Aufgabenbereich von KLAUENfitnet. Im nächsten Schritt identifiziert die veterinärmedizische Interpretation und Verdichtung der Daten Risikofaktoren für die Klauengesundheit. Hierdurch sollen in Zukunft faktenbasierte und frühzeitige Managemententscheidungen zur Verbesserung der Klauengesundheit ermöglicht werden - und das ohne betrieblichen Mehraufwand. Finanziell unterstützt wird das über drei Jahre laufende Vorhaben durch das Programm zur Innovationsförderung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BLE).
Quelle: DLQ