Freiwillige Branchenverpflichtung für mehr Tierwohl in der Putenhaltung
- DBV fordert EU-weite Regelungen zum Tierschutz -
Die Putenhalter in Deutschland haben eine freiwillige Selbstverpflichtung zur Haltung von Puten vereinbart. Diese freiwillige Vereinbarung tritt im Oktober in Kraft und gilt für jeden Putenhalter in Deutschland. Die Selbstverpflichtung mit bundeseinheitlichen Eckwerten ist das Ergebnis zweijähriger Verhandlungen zwischen dem Verband Deutscher Putenerzeuger, Vertretern des Bundesministeriums, den Fachministern mehrerer Bundesländern sowie Vertretern von Wissenschaft und Tierschutzorganisationen und dem Deutschen Bauernverband (DBV).
Diese Eckwerte sind ein guter Schritt in Richtung mehr Tierwohl und zeigen die Verantwortung der Putenwirtschaft für ihre Tiere
, betonte Werner Hilse, Vizepräsident des DBV und Vorsitzender des DBV-Fachausschusses Eier und Geflügel. Ein wesentlicher Punkt der Eckwerte ist das Gesundheitskontrollprogramm, das mittels tierbezogener Indikatoren Rückschlüsse auf die Tiergesundheit und das Tierwohl ermöglicht. So erhalten die Landwirte über ein Rückkopplungssystem wichtige Informationen zu ihrer Herdengesundheit und können gegebenenfalls zusammen mit ihrem Tierarzt einen Gesundheitsplan entwickeln und umsetzen
, erklärte der DBV.
Weitere wichtige Verpflichtungen, die auf das Tierwohl wirken und in den Eckpunkten festgehalten werden, sind beispielsweise die Bereitstellung von Beschäftigungsmaterial für die Puten, Anforderungen an die Sachkunde der Putenhalter, technische Vorgaben an die Versorgungseinrichtungen und die Lüftung sowie die Struktur des Stalls.
Laut dem Verband Deutscher Putenerzeuger stehen die Landwirte vor einer großen Aufgabe, um diese Verpflichtungen in kürzester Zeit umzusetzen. Der DBV sagte seine Unterstützung zu, diese Herausforderung für mehr Tierwohl in ihrer täglichen Arbeit erfolgreich umzusetzen. Die Eckwerte seien auf der Grundlage neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse und praktischer Erfahrungen entwickelt worden. Jedoch müssen auch europaweit verbindliche Rechtsvorgaben für die Putenhaltung geschaffen werden. Ein dauerhafter nationaler Alleingang führt zu Wettbewerbsverzerrungen innerhalb Europas, deshalb fordern wir einheitliche europaweite Regelungen
, so der DBV.
Quelle: DBV