01.12.2014rss_feed

Friedrich-Loeffler-Instituts legt Risikobewertung zur Geflügelpest vor

- Hohes Risiko durch Wildvögel - Aufstallung in Gebieten mit hoher Wildvogeldichte empfohlen -

Das FLI bewertet derzeit das Risiko einer Einschleppung der Geflügelpest nach Deutschland sowie den Eintrag des bereits im Land aufgetretenen Geflügelpestvirus H5N8 in Geflügelbestände durch Wildvögel als hoch. Daher wird empfohlen, die Aufstallung von Geflügel risikobasiert, zumindest für Geflügelhaltungen, die sich in Regionen mit hoher Wildvogeldichte oder in der Nähe von Wildvogel-Rastplätzen befinden, anzuordnen. Außerdem sollten weiterhin die Biosicherheitsmaßnahmen in Geflügelhaltungen strengstens eingehalten werden. Um die Verbreitung von aviären Influenzaviren bei Wildvögeln besser einschätzen zu können, sollte das aktive Wildvogelmonitoring verstärkt werden. In diesem Zusammenhang werden die Bundesländer aufgerufen, ihre Untersuchungsergebnisse zeitnah und vollständig zu melden. Erkrankungen von Menschen, die dem neu aufgetretenen H5 Subtyp H5N8 ausgesetzt waren, sind bisher nicht bekannt geworden.


H5N8 besitzt für Geflügel hochpathogene (stark krankmachende) Eigenschaften und löst in empfänglichem Geflügel das Krankheitsbild der Geflügelpest aus. Mit diesem Virus verwandte Erreger der Geflügelpest wurden zuletzt in Südkorea, Japan und im Osten Chinas nachgewiesen. In China sowie in Japan waren vereinzelt Hausgeflügelhaltungen betroffen. In Südkorea wurden dagegen seit Januar 2014 fortgesetzt Ausbrüche größeren Umfangs in verschiedenen Geflügelhaltungen festgestellt, wobei sowohl Hühner als auch Enten und Gänse erkrankten. Die Infektion verlief mit hoher Sterblichkeit. Auch verschiedene Wildvogelarten, insbesondere Baikalenten, wurden in Südkorea im Zuge dieser Ausbrüche mit einer H5N8 Infektion angetroffen. Wildvögel scheinen aber weniger schwer zu erkranken, auch Infektionen ohne Krankheitssymptome wurden beschrieben.

Infektionen des Menschen mit diesen H5N8 Viren wurden bislang nicht bekannt; dennoch kann eine Empfänglichkeit des Menschen gegenwärtig nicht völlig ausgeschlossen werden. Daher sind erhöhte Schutzmaßnahmen beim Umgang mit potenziell infiziertem Geflügel und Wildvögeln einzuhalten.

Geflügelhalter sollten verstärkt auf die Biosicherheit in ihren Haltungen und Krankheitsanzeichen bei ihren Tieren achten.

Quelle: FLI/DGfZ