26.05.2008rss_feed
Resolution der ZDS-Mitgliederversammlung

Angesichts des extremen Kostendrucks, dem die Schweinehalter seit nunmehr 1 Jahr aufgrund hoher Futtermittelpreise ausgesetzt sind, sieht die ZDS-Mitgliederversammlung die Gefahr einer Überschuldung und damit einer Existenzbedrohung vieler bäuerlicher Betriebe.

Verschärft wird diese Situation durch die gesetzlich vorgegebene Null-Toleranz für nicht zugelassene GVO-Produkte.

Da aufgrund moderner Analysemethoden geringste Verunreinigungen in großen Lieferchargen nachgewiesen werden können, ist die sogenannte Nulltoleranz nicht einzuhalten. Sie führt mittelfristig zu einer Abkoppelung Europas von den globalen Rohstoffmärkten, wenn keine Korrektur erfolgt. Das betrifft insbesondere die unverzichtbare Eiweißversorgung mit Soja.

Da kein Gefährdungspotenzial für die Lebensmittelsicherheit erkennbar ist, richtet sich die dringende Bitte der ZDS-Mitgliederversammlung an die Bundesregierung, sich auf europäischer Ebene mit großem Nachdruck für eine umgehende Aufhebung der Nulltoleranzregelung einzusetzen.

Die gravierende Phosphat-Verknappung am Weltmarkt, mit der Folge einer dramatischen Verteuerung dieses lebenswichtigen Mineralstoffs gibt den Anlass zu einer weiteren Bitte an die Bundesregierung: Es ist nicht länger vertretbar und widerspricht allen Grundsätzen einer ökologischen, nachhaltigen Wirtschaftsweise, wertvolle Rohstoffe, wie z.B. Schlacht-Nebenprodukte der Verbrennung zuzuführen.

Es muss daher dringend die Möglichkeit eröffnet werden, diesen wertvollen Energie-, Eiweiß- und Mineralstoffträger in der Schweinefütterung einzusetzen. Da das Verfütterungsverbot an Wiederkäuer unberührt bleiben, greifen die Vorbehalte nicht, die sich auf ein mögliches Risiko der BSE-Übertragung stützen


Nicht zuletzt richtet sich der dringende Appell an die Bundesregierung und an die Regierungen der Bundesländer, ohne Not keine Maßnahmen zu unterstützen oder zu ergreifen, die eine zusätzliche Kostenbelastung für die deutschen Schweinehalter oder eine Benachteiligung im europäischen Wettbewerb bewirken, sei es durch bürokratische Belastungen oder durch gesetzliche Auflagen, die über eine 1:1-Umsetzung von EU-Recht hinausgehen.


Kontakt:
Dr. Jens Ingwersen
Zentralverband der Deutschen Schweineproduktion
Adenauerallee 174
53113 Bonn
Tel. 49 228 9144744

Fax. 49 228 9144745

Mail: ij@zds-bonn.de
http://www.zds-bonn.de

Quelle: ZDS