Hennenhalter sagen Salmonellen den Kampf an - Tierseuchenkasse bietet Beihilfen
Für Betriebe, von denen bereits tatsächlich eine Erkrankung bei Menschen ausgegangen ist, gilt voraussichtlich sogar schon ab diesem Herbst ein Vermarktungsverbot. Damit wird nach Angaben des Landvolks Niedersachsen den EU-Vorgaben zur Bekämpfung von Infektionen bei Tieren, die zu Erkrankungen bei Menschen führen können, Rechnung getragen. Salmonellen kommen in der Natur häufig vor und führen beim Menschen zu in der Regel harmlosen Durchfallerkrankungen. Geschwächte meist ältere Personen sowie Säuglinge können dagegen auch schwer erkranken. Damit der Infektionsgrad in der verbleibenden Zeit so weit wie möglich gesenkt werden kann und Hennenhalter dem drohenden Vermarktungsverbot entgehen können, hat die Niedersächsische Tierseuchenkasse kürzlich ein Beihilfeprogramm zur Salmonellenbekämpfung beschlossen, für das sich der Landvolkverband massiv gegenüber dem niedersächsischen Landwirtschaftsministerium eingesetzt und dort auch Unterstützung erreicht hat. Danach übernimmt die Tierseuchenkasse die Kosten von bakteriellen Untersuchungen sowie Impfkosten. Außerdem werden in positiv getesteten Beständen 50 Prozent der Tötungskosten sowie 50 Prozent des gemeinen Wertes der Tiere erstattet. Hennenhalter, die an dem Bekämpfungsprogramm teilnehmen wollen, müssen sich allerdings sputen. Bis zum 1. September müssen sie ihre Teilnahme gegenüber dem zuständigen Veterinäramt erklären und sich zur Durchführung eines Hygieneprogramms verpflichten. Neben den konsequenten Impfungen in Abhängigkeit vom betriebsindividuellen Risikopotenzial gehört dazu ein umfangreiches Hygienepaket in den Ställen, unter Anderem eine ganze Reihe von zu dokumentierenden Desinfektionsmaßnahmen, auch bei den Transportfahrzeugen. Der Zugang zum Stall darf nur durch eine Hygieneschleuse erfolgen, dabei müssen alle Personen stallspezifische Schutzkleidung tragen. Für betriebsfremde Personen muss ein Besucherbuch geführt werden. Schadnager, Ungeziefer und Parasiten sind regelmäßig zu bekämpfen und der Erfolg zu dokumentieren. Selbst für die angelieferten Futtermittel müssen Untersuchungsergebnisse auf Salmonellen vorliegen. Trotz der vielen mit dem Programm verbundenen Verpflichtungen rät das Landvolk allen Hennenhaltern dringend zur Teilnahme.
Quelle: Animal Health Online