17.06.2015rss_feed

ICAR Technical Workshop 2015

Unter dem Motto Die Bedeutung von Phänotypen in der genomischen Welt fand vom 10. bis 12. Juni 2015 der Technische Workshop des Internationalen Komitees für Leistungsprüfung in der Tierproduktion (ICAR) in Krakau, Polen, statt. Ähnlich wie die im Jahr 2014 in Deutschland stattfindende ICAR‐Tagung war der Workshop mit 350 Teilnehmern außerordentlich gut besucht.

ICAR ist eine internationale Organisation, die sich mit der Harmonisierung und Standardisierung in der Merkmalserfassung bei Kühen, Schafen und Ziegen befasst. Diese Standards haben weltweit Gültigkeit und dienen u.a. als Referenzsysteme in Gesetzen.


Im Rahmen des Workshops eröffnete der Präsident Hans Wilmink, Niederlande, die Mitgliederversammlung von ICAR. Die Mitglieder verabschiedeten Änderungen in der Satzung des Vereins, da im letzten Jahr beschlossen wurde, den Verein zu stärken. Im Jahr 2015 wurde ein Geschäftsführer, Martin Burke, Irland, eingestellt. Mit Burkes Unterstützung soll das Arbeitsfeld von ICAR um die Bereiche Merkmalserfassung im Bereich Klima und Umwelt erweitert werden. Zudem möchte ICAR weiter wachsen und neue Mitglieder in Afrika gewinnen.

Nach dem Ausscheiden eines Vorstandsmitglieds wurde Jorge Lama, Chile, als neues Mitglied in den Vorstand gewählt. Im fachlichen Teil des Workshops lag der Fokus auf der Vorstellung von neuen für den Milchviehhalter interessanten Merkmalen. In ausgewählten Ländern wurden erste Projekte zur Erfassung des Ketosestatus von Kühen über Milchproben vorgestellt. Mehrere Länder stellten die Möglichkeiten vor, die eine elektronische Erfassung von Klauenbefunden für das Betriebsmanagement und die Zucht bietet.

Neue Möglichkeiten eröffnet die genomische Selektion: Plötzlich wird es interessanter, schwer zu erfassende Merkmale wie die Futteraufnahme von Kühen zu erfassen. Es ist nicht mehr notwendig, viele Töchter eines Bullen für dieses Merkmal zu testen, um genetische Zusammenhänge zu erkennen. Durch die Kenntnis der genetischen Verknüpfungen kann auf Daten zurückgegriffen werden, die man in der Routine in Versuchsbetrieben erfassen kann. Allerdings zeigte sich auch, dass es immer wichtiger wird, international zu kooperieren.

Quelle: ADR