Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Züchtungskunde e.V.
Die Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Züchtungskunde e.V. (DGfZ) fand in diesem Jahr am 27. und 28. September 2004 in Güstrow statt.
Auf der Mitgliedersammlung der DGfZ am 27.09.2004 in Güstrow wurde Dr. Ernst-Jürgen Lode, Woldegk, für weitere drei Jahre zum Präsidenten der Gesellschaft gewählt. Wiedergewählt wurden auch Prof. Dr. H. Simianer, Göttingen, Prof. Dr. E. Körner, Bonn sowie Herr Leo Siebers, Kleve. Neu in das Präsidium gewählt wurde Prof. Dr. G. Flachowsky, Braunschweig.
Ausgezeichnet mit der Ehrenmitgliedschaft der Gesellschaft wurde Prof. Dr. Franz Schmitten, Bonn. Die Hermann-von-Nathusius-Medaille wurde in diesem Jahr an Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Ernst Kalm, Kiel, verliehen. Erstmals hat die DGfZ im Jahr 2004 einen Preis für hervorragende wissenschaftliche Arbeiten ausgelobt. Der Preis ging an Frau Dr. Susanne Karsten, Kiel, für ihre Dissertation zum Thema
Die mit ca. 200 Personen gut besuchte Vortragsveranstaltung am 28.09.04 informierte in neun Vorträgen über aktuelle Aspekte zur Wirtschaftlichkeit in der Tierproduktion.
Unter der Leitung von Dr. P. Sanftleben, Dummerstorf, wurden am Vormittag 4 Vorträge diskutiert. Prof. R. Preisinger, Cuxhaven, stellte in seinem Beitrag über Internationale Tendenzen der Tierzüchtung und der Rolle der Zuchtunternehmen heraus, dass aus seiner Sicht bei allen landwirtschaftlichen Nutztieren die Zahl der Züchtervereinigungen und Zuchtunternehmen weiter rückläufig sein wird. Dieser Prozess werde mit zunehmendem Kostendruck beschleunigt.
Zu Stand und Perspektiven der molekularen Genomanalyse in der Tierzucht und -haltung trug Prof. M. Schwerin, Dummerstorf, vor. Neben den bereits existierenden gendiagnostischen Verfahren bei qualitativen Merkmalen und zur Identifizierung von Erbdefekten lasse die Entwicklung in der Genomanalyse weitere Erkenntnisse und Anwendungsmöglichkeiten in den Bereichen der Erbdefekte, Tiergesundheit und Leistungsmerkmalen sowie tiefere Einblicke in Gen-Gen- und Gen-Umwelt-Wechselwirkungen erwarten. Allerdings seien dafür informative Familienstrukturen mit einer umfassenden Merkmalserfassung notwendig.
Prof. H.-H. Swalve, Halle, beleuchtete die Möglichkeiten und die Grenzen der Kreuzungszucht in der Milchrinderzucht. Die derzeit in der Literatur beschriebenen Effekte der Kreuzungszucht bei den funktionalen Merkmalen seien unter den hiesigen Bedingungen noch nicht bestätigt worden und müssten zunächst eingehender in kontrollierten Experimenten untersucht werden, so der Referent.
Zum Abschluss des Vormittags referierte Dr. W. Matthes, Dummerstorf, zu geeigneten Endstufenpartnern unter dem Gesichtspunkt der Gesamtwirtschaftlichkeit in der Schweineproduktion. Aus den vorgestellten Untersuchungen resümierte er, dass eine Verbesserung der Schweinefleischqualität nur mit homozygot stressstabilen Endprodukten zu erreichen sein werde. Um die Wirtschaftlichkeit der Schweineproduktion zu sichern, sei die Zucht u.a. gefordert, den Muskelfleischanteil bei stressstabilen Pietrain-Ebern weiter zu erhöhen.
Die Sitzung am Nachmittag unter der Leitung von Dr. H. Heilmann, Güstrow, stand im Zei-chen der Milchproduktion. Nachdem Prof. G. Flachowsky, Braunschweig, den Beitrag der Ernährung zur Nährstoffökonomie in der Milcherzeugung dargestellt hatte, schlussfolgerte Prof. K. Jaster, Berlin, in seinem Beitrag, dass derzeit aus wirtschaftlicher Sicht keine Grenze der Milchleistungssteigerung erkennbar sei. Am Beispiel des Gutes Dummerstorf zeigte Dr. T. Pitschmann, welche betrieblichen Maßnahmen ergriffen wurden, um im ge-samten Betrieb die Produktionskosten zu senken. Frau Dr. B. Rudolphi referierte zum Einfluss von Fruchtbarkeit und Zellzahl auf die Rentabilität der Milchproduktion. Sie stellte u.a. heraus, dass bei einer 305-Tageleistung von z.B. 7500 kg (9500 kg) Milch Zwischenkalbe-zeiten von über 365 Tagen (385 Tagen) zu betriebswirtschaftlichen Verlusten führen.
In seinem Vortrag zur veterinärmedizinischen Herdenbetreuung als Prophylaxe im Management bei Milchkühen stellte Prof. R. Staufenbiel, Berlin, abschließend die Möglichkeiten einer Früherkennung von Bestandsproblemen durch die ganzheitliche Betrachtung von Futterrationen, Erkrankungsdaten, Abgängen, Milchleistungskontrolldaten und der Körper-kondition der Tiere sowie die daraus abzuleitenden Prophylaxemaßnahmen dar.
Alle Vorträge der DGfZ-Veranstaltung werden in Heft 6, 2004 der
Auf der Mitgliedersammlung der DGfZ am 27.09.2004 in Güstrow wurde Dr. Ernst-Jürgen Lode, Woldegk, für weitere drei Jahre zum Präsidenten der Gesellschaft gewählt. Wiedergewählt wurden auch Prof. Dr. H. Simianer, Göttingen, Prof. Dr. E. Körner, Bonn sowie Herr Leo Siebers, Kleve. Neu in das Präsidium gewählt wurde Prof. Dr. G. Flachowsky, Braunschweig.
Ausgezeichnet mit der Ehrenmitgliedschaft der Gesellschaft wurde Prof. Dr. Franz Schmitten, Bonn. Die Hermann-von-Nathusius-Medaille wurde in diesem Jahr an Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Ernst Kalm, Kiel, verliehen. Erstmals hat die DGfZ im Jahr 2004 einen Preis für hervorragende wissenschaftliche Arbeiten ausgelobt. Der Preis ging an Frau Dr. Susanne Karsten, Kiel, für ihre Dissertation zum Thema
Simulation study on the epidemeology and control of classical swine fever. Diese Auszeichnungen wurden auf der Mitgliederversammlung vorgenommen. Dr. Hanfried Haring, Warendorf, wurde auf der Vortragsveranstaltung mit der Adolf-Köppe-Nadel ausgezeichnet.
Die mit ca. 200 Personen gut besuchte Vortragsveranstaltung am 28.09.04 informierte in neun Vorträgen über aktuelle Aspekte zur Wirtschaftlichkeit in der Tierproduktion.
Unter der Leitung von Dr. P. Sanftleben, Dummerstorf, wurden am Vormittag 4 Vorträge diskutiert. Prof. R. Preisinger, Cuxhaven, stellte in seinem Beitrag über Internationale Tendenzen der Tierzüchtung und der Rolle der Zuchtunternehmen heraus, dass aus seiner Sicht bei allen landwirtschaftlichen Nutztieren die Zahl der Züchtervereinigungen und Zuchtunternehmen weiter rückläufig sein wird. Dieser Prozess werde mit zunehmendem Kostendruck beschleunigt.
Zu Stand und Perspektiven der molekularen Genomanalyse in der Tierzucht und -haltung trug Prof. M. Schwerin, Dummerstorf, vor. Neben den bereits existierenden gendiagnostischen Verfahren bei qualitativen Merkmalen und zur Identifizierung von Erbdefekten lasse die Entwicklung in der Genomanalyse weitere Erkenntnisse und Anwendungsmöglichkeiten in den Bereichen der Erbdefekte, Tiergesundheit und Leistungsmerkmalen sowie tiefere Einblicke in Gen-Gen- und Gen-Umwelt-Wechselwirkungen erwarten. Allerdings seien dafür informative Familienstrukturen mit einer umfassenden Merkmalserfassung notwendig.
Prof. H.-H. Swalve, Halle, beleuchtete die Möglichkeiten und die Grenzen der Kreuzungszucht in der Milchrinderzucht. Die derzeit in der Literatur beschriebenen Effekte der Kreuzungszucht bei den funktionalen Merkmalen seien unter den hiesigen Bedingungen noch nicht bestätigt worden und müssten zunächst eingehender in kontrollierten Experimenten untersucht werden, so der Referent.
Zum Abschluss des Vormittags referierte Dr. W. Matthes, Dummerstorf, zu geeigneten Endstufenpartnern unter dem Gesichtspunkt der Gesamtwirtschaftlichkeit in der Schweineproduktion. Aus den vorgestellten Untersuchungen resümierte er, dass eine Verbesserung der Schweinefleischqualität nur mit homozygot stressstabilen Endprodukten zu erreichen sein werde. Um die Wirtschaftlichkeit der Schweineproduktion zu sichern, sei die Zucht u.a. gefordert, den Muskelfleischanteil bei stressstabilen Pietrain-Ebern weiter zu erhöhen.
Die Sitzung am Nachmittag unter der Leitung von Dr. H. Heilmann, Güstrow, stand im Zei-chen der Milchproduktion. Nachdem Prof. G. Flachowsky, Braunschweig, den Beitrag der Ernährung zur Nährstoffökonomie in der Milcherzeugung dargestellt hatte, schlussfolgerte Prof. K. Jaster, Berlin, in seinem Beitrag, dass derzeit aus wirtschaftlicher Sicht keine Grenze der Milchleistungssteigerung erkennbar sei. Am Beispiel des Gutes Dummerstorf zeigte Dr. T. Pitschmann, welche betrieblichen Maßnahmen ergriffen wurden, um im ge-samten Betrieb die Produktionskosten zu senken. Frau Dr. B. Rudolphi referierte zum Einfluss von Fruchtbarkeit und Zellzahl auf die Rentabilität der Milchproduktion. Sie stellte u.a. heraus, dass bei einer 305-Tageleistung von z.B. 7500 kg (9500 kg) Milch Zwischenkalbe-zeiten von über 365 Tagen (385 Tagen) zu betriebswirtschaftlichen Verlusten führen.
In seinem Vortrag zur veterinärmedizinischen Herdenbetreuung als Prophylaxe im Management bei Milchkühen stellte Prof. R. Staufenbiel, Berlin, abschließend die Möglichkeiten einer Früherkennung von Bestandsproblemen durch die ganzheitliche Betrachtung von Futterrationen, Erkrankungsdaten, Abgängen, Milchleistungskontrolldaten und der Körper-kondition der Tiere sowie die daraus abzuleitenden Prophylaxemaßnahmen dar.
Alle Vorträge der DGfZ-Veranstaltung werden in Heft 6, 2004 der
Züchtungskundeveröffentlicht. Weitere Informationen: Deutsche Gesellschaft für Züchtungskunde e.V., Ade-nauerallee 174, 53113 Bonn. E-mail: info@dgfz-bonn.de, Internet: www.dgfz-bonn.de Tel: 0228-213411, Fax: 0228-223497.