Mehr Tierwohl in bayerischen Ställen
Bayern hat ein eigenes bayerisches Tierwohlprogramm aufgestellt und die Eckpunkte 2022 für den Bereich Zuchtsauen vorgestellt. Der Freistaat geht damit in Sachen Tierwohl voraus und wartet nicht auf den Bund. Ein Plan zum Umbau der Nutztierhaltung hin zu mehr Tierwohl liegt in Berlin seit letztem Jahr auf dem Tisch. Die Kommission zum Umbau der Nutztierhaltung (Borchert-Kommission) hat ihn erarbeitet und vorgelegt. Das Konzept war in fast allen Parteien auf breite Zustimmung gestoßen. Auch Bayern hatte den Plan gutgeheißen und unterstützt. Das neue Programm BayProTier
bietet zwei Stufen an: Zum einen die Komfortstufe für den Einstieg in mehr Tierwohl, die über gesetzliche Standards hinaus geht und zum zweiten die Premiumstufe mit erhöhten Fördersätzen für noch deutlich höhere Standards. Neben einer Investitionsförderung, soll BayProTier
den erhöhten Aufwand für Tierwohl im laufenden Betrieb ausgleicht.
Wesentliche Vorgaben des völlig neuen Programmes sind beispielsweise mehr Platz für die Tiere, mit Stroh eingestreute Liegeflächen oder die Möglichkeit des Auslaufs ins Freie. Der modulartige Aufbau des Programms ermöglicht es, dass Verbesserungen beim Tierwohl auch in einzelnen Haltungsbereichen (Deckstall, Wartestall, Abferkelstall, Ferkelaufzucht) bei Zuchtsauen und der Ferkelaufzucht honoriert werden können. . In den folgenden Jahren soll das Programm dann – abhängig von Aktivitäten des Bundes - auf weitere Nutztierarten wie die Rinder- und die Schweinemast ausgeweitet werden. Alle Marktteilnehmer sind gefordert, ihren Teil zu leisten, so auch der Lebensmitteleinzelhandel. Am Ende müssen die Verbraucherinnen und Verbraucher mitmachen und mehr Tierwohl an der Ladentheke honorieren. Reine Lippenbekenntnisse reichen hier nicht aus, heimisches Tierwohlfleisch muss auch gekauft werden
, so die bayerische Agrarministerin Michaela Kaniber.
Quelle: StMELF / DGfZ