Neu: Zuchtwert für Ebergeruch
Das Fett von Jungebern hat nicht grundsätzlich einen unangenehmen Geruch. Dieser tritt nur bei etwa 2 bis 10% der unkastrierten Tiere auf. Dabei spielt unter anderem die Rasse eine Rolle, wobei magere Piétraingenetiken besonders geeignet sind. Da die Erblichkeit von Androstenon und Skatol im mittleren bis hohen Bereich liegt, lassen sich diese Merkmale gut in ein Zuchtprogramm einbinden.
Die GFS hat zusammen mit German Piétrain einen Zuchtwert für Ebergeruch im Rahmen des Strat-E-Ger-Projekts entwickelt. Hierzu werden Fettproben der jungen Besamungseber mittels Biopsie entnommen und auf Ebergeruch untersucht. Die Laborwerte für die Geruchsstoffe fließen in den gemeinsamen Zuchtwertschätzpool ein, ebenso die genomischen Informationen (SNPs).
Basierend auf den Zuchtwerten werden die besten 25% der Eber jenen Betrieben zur Anpaarung empfohlen, die Ferkel für die Ebermast produzieren. Die entsprechenden Zuchtwerte werden bei der GFS ab November in der neuen Eberdatenbank dargestellt.
Auf diese Weise lässt sich das Risiko für das Auftreten von Ebergeruch mindern. Gelöst ist damit aber nicht das Problem der Fettqualität. Masteber weisen einen um 2,5% höheren Gehalt an mehrfach ungesättigten Fettsäuren auf, was für die Verarbeitung des Specks zu Wurst und Schinken von Nachteil ist.
Quelle: SUS