Neue Forschungsprojekte zum Zweinutzungshuhn gestartet
Mit über drei Millionen Euro fördert das Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) zwei neue Forschungsprojekte zur Weiterentwicklung der ökologischen Geflügelzucht.
Übergeordnetes Ziel der Projekte Oeko2Huhn
und RegioHuhn
ist es, Rassen für die Eier- und Fleischerzeugung zu züchten, die besser an die Besonderheiten der ökologischen Haltung und Fütterung angepasst sind. Bisher arbeiten die meisten Bio-Geflügel-Betriebe aufgrund fehlender Alternativen mit Züchtungen, die auf konventionelle Haltung ausgerichtet sind.
Im Projekt Öko2Huhn
sollen bereits geschaffene Strukturen und die Zucht bereits erprobter Rassen und Kreuzungen wie Bresse, New Hampshire oder Coffee and Cream aus einem Vorgängerprojekt fortgeführt werden. Geplant sind zudem umfangreiche Leistungsprüfungen auf Praxisbetrieben. Ergänzend soll ein Zuchtstamm Sundheimer Hühner aufgebaut werden. Umgesetzt wird das Vorhaben von Forschungsteams der Hochschulen Hohenheim, Eberswalde und Weihenstephan-Triesdorf in Zusammenarbeit mit der Bioland Beratung GmbH und der Ökologischen Tierzucht GmbH (ÖTZ).
Im Projekt RegioHuhn
werden regional bekannte und gefährdete Hühnerrassen wie Augsburger, das Bielefelder Kennhuhn oder Ramelsloher Hühner mit leistungsstarken Tieren der Wirtschaftsgeflügelzucht gekreuzt, um Tiere mit guter Lege- beziehungsweise Mastleistung für den Ökolandbau zu erhalten. Auch in diesem Projekt sind umfangreiche Mast-, Schlacht- und Legeleistungsprüfungen vorgesehen. Die Umsetzung übernehmen Forscherteams des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI), der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft Kitzingen, der Universität Bonn und der Fachberatung Naturland Öko-Beratungsgesellschaft mbH.
In beiden Projekten werden auch ökonomische Analysen zur Zweinutzung und eine Bewertung nach Tierwohlindikatoren vorgenommen. Feldtests auf Praxis-Betrieben ermöglichen dabei einen engen Praxisbezug.
Zusätzlich zu diesen beiden großen Projekten unterstützt das BÖLN weitere Forschungsprojekte zur Förderung der ökologischen Geflügelhaltung. Der Fokus liegt hier unter anderem auf der Tiergesundheit von Bio-Puten und ihrer bedarfsgerechten Versorgung mit Aminosäuren und Vitaminen. An der Universität Kassel wird an Lösungen zur Minimierung des Nährstoffeintrags in stallnahen Ausläufen bei Legehennen geforscht, während am Institut für Ländliche Strukturforschung (IfLS) eine Studie zur Verwertung nicht vermarktungsfähiger Bio-Eier gestartet ist.
Quelle: BLE