31.03.2017rss_feed

Neue Züchtungstechniken: Wissenschaftler sprechen sich für eine Neudefinition des Begriffs Gentechnik aus

Grüne Gentechnik - Muss der Begriff der Gentechnik neu definiert werden? Mit großer Mehrheit haben sich jetzt Wissenschaftler und Fachleute aus den Bereichen der Pflanzenbiologie, Rechtsprechung, Wirtschaft und Philosophie für eine Neudefinition ausgesprochen. Kathrin Zinkant beleuchtet im Samstagsessay im Wirtschaftsteil der Süddeutsche Zeitung den anstehenden Perspektivenwechsel. Dazu muss vor allem zwischen der alten, sogenannten grünen Gentechnik, und den neuen Möglichkeiten des Genome Editing mittels CRISPR-Cas klar unterschieden werden.


Bisher entschied das Herstellungsverfahren darüber, ob eine Pflanze als gentechnisch verändert gilt. In Zukunft soll aber die Pflanze selbst ausschlaggebend sein. Denn während die grünen Gentechnik der jeweiligen Pflanze artfremde Gene einsetzt, arbeitet das Genome Editing mit den vorhandenen genetischen Möglichkeiten und beschleunigt so im Prinzip die natürliche selektive Züchtung - kreiert aber letztlich auch eine Pflanze deren Erbgut verändert wurde.

Durch diese relativ einfache und schnelle Methode könnten ertragsreichere, schädlingsresistente Pflanzen, oder auch solche, die deutlich weniger Wasser und Nährstoffe benötigen, herangezüchtet werden. Durch ihre kosteneffiziente Entwicklung stünden sie dann auch kleineren Firmen und Entwicklungsländern zur Verfügung. Um dem drohenden weltweiten Nahrungsmangel entgegenzuwirken und um eine erneute Vormachtstellung reicher Firmen wie bei der grünen Gentechnik zu vermeiden, muss die Politik sich nun schnellstens über eine neue Gesetzeslage und die Lizenzverteilung einigen.

Quelle: Bioökonomie

Weitere Informationen: Süddeutsche Zeitung: An die grüne Substanz