Österreich ist Zuchtviehexport-Europameister
34.700 exportierte Zuchtrinder in einem Jahr – mehr geht nicht! Mit einer Steigerung von 56% gegenüber einem guten Exportjahr 2010 übertrafen die Exportzahlen von 2011 selbst die kühnsten Erwartungen der Brancheninsider. Der hohe Veterinärstatus der heimischen Rinder und die verlässlichen und international anerkannten Abstammungsund Leistungsdaten haben in den letzten Jahren zu einer sehr positiven Nachfrageentwicklung nach heimischem Zuchtvieh geführt. Nur Wenigen ist bewusst, dass Österreich beim Zuchtvieh Export- Europameister
ist.
Im Vorjahr verzeichneten die heimischen Züchter eine Exportquote von 9% (!) und sind damit im Europäischen Konzert die klare Nr. 1. Hochgerechnet konnte so ein Umsatz von ca. 62 Mio. Euro von den heimischen Rinderzüchtern erzielt werden. In den letzten 10 Jahren wurden knapp 200.000 wertvolle Zuchtrinder in beinahe 50 Staaten der Welt exportiert! Türkei prägte im Vorjahr die Menge und den Preis Mit genau der Hälfte aller exportierten Tiere, das sind 17.650 Stück, entwickelte sich die Türkei zum derzeit mit Abstand wichtigsten Exportmarkt österreichischer Zuchttiere. ZAR-Geschäftsführer Mag. Franz Sturmlechner stellt die Situation dar: Der Marktöffnung in die Türkei im Herbst 2010 gingen intensive jahrelange Bemühungen der Zuchtverbände und vor allem der ZAR bevor. Letztendlich war es aber auch ein Glücksfall, dass bis Oktober 2011 Österreich das einzige für die Türkei geöffnete Land der EU war, das auch entsprechendes Exportpotential aufweisen konnte.
Seit Herbst ist die Türkei nun auch für weitere EU Länder offen. Damit hat sich der Zuchtviehmarkt wieder etwas beruhigt. Außerdem wurden Verkäufe aus 2012 vorgezogen und die Rinderzüchter sind jetzt vor allem bestrebt, den eigenen Bestand wieder zu ergänzen. Die starke Exporttätigkeit bei gleichzeitig hoher Milchproduktion (4,4% mehr Anlieferung als im Vorjahr) verschiebt das Durchschnittsalter der Herden nach oben.
Umso wichtiger werden die züchterischen Instrumente wie Gesundheitsmonitoring und die genomische Selektion. Die heimischen Zuchtverbände bauen schon seit einigen Jahren stark auf die Fitnessund Gesundheitsmerkmale. Österreich war nicht nur das erste Land, das weltweit einen Zuchtwert für Nutzungsdauer ausgewiesen hat, auch bei den Gesundheitszuchtwerten sind wir in Mitteleuropa tonangebend, so Sturmlechner. Italien, Algerien und Russland folgen auf den Plätzen Mit über 7.000 Exporttieren hat Italien als langfristig stabiler Absatzmarkt seine Stellung gehalten. Alleine in den letzten 10 Jahren hat der Nachbar im Süden 67.000 österreichische Zuchttiere angekauft. Die Nachfrage aus Algerien konnte mit 3.100 Tieren nur zum Teil erfüllt werden. Auch das Potential in Russland wäre noch deutlich größer. Mit rund 2.500 Exporttieren – vornehmlich in die Region Krasnodar – konnte eine sehr wertvolle ängerfristige Kooperation aufgebaut werden. Weitere wichtige Absatzmärkte sind Kroatien, Serbien und die Schweiz. Wobei die Eidgenossen fast ausschließlich auf österreichisches Grauvieh und die Rasse Pinzgauer zurückgreifen.
Zusammenspiel Vieler ist der Erfolgsfaktor. Letztendlich hat dieser Erfolg aber auch viele Väter
. Nur durch das Zusammenspiel aller Beteiligten sind derartige Tierbewegungen möglich geworden. Die Veterinäre und das Gesundheitsministerium schaffen die rechtlichen Voraussetzungen und handeln die gültigen Exportzertifikate mit den Abnehmerländern aus. Das Lebensministerium und die Wirtschaftskammer unterstützen beim Aufbau der Absatzmärkte. Die Rinderzuchtorganisationen mit dem starken Dach der ZAR treten unter dem Markennamen RINDERZUCHT AUSTRIA gemeinsam auf, beschicken jährlich rund 25 Auslandsmessen und führen exportbegleitenden Maßnahmen und mehrjährige Projekte durch. Die Zuchtverbände bündeln das Angebot der Bauern und führen in Zusammenarbeit mit den Exporteuren den unmittelbaren Verkauf der Tiere durch.
Quelle: ZAR