20.03.2015rss_feed

Parlamentarischer Staatssekretär Peter Bleser übergibt Zuwendungsbescheide für Forschungsverbundvorhaben optiKuh

Mit der Übergabe der Zuwendungsbescheide an die Kooperationspartner durch den Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Peter Bleser, fiel am 19. März 2015 in Berlin der offizielle Startschuss des Verbundprojekts optiKuh. Die Laufzeit des Projektes ist vom 01. 09.2014 - 31.12.2017. Das Gesamtvolumen des Verbundvorhabens beträgt rund 3,35 Millionen Euro und wird mit Mitteln aus dem Programm zur Innovationsförderung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) in Höhe von rund 2,55 Millionen Euro finanziell unterstützt. Mit seinen innovativen Ansätzen zur Schaffung neuer Kenngrößen und Zusammenführung aller Daten stellt das Projekt einen Meilenstein auf dem Weg zu einem bundesweiten Datenverbund aller Betriebe mit einer automatischen Erfassung der individuellen Futteraufnahme dar, sagte Bleser.

In zwölf Versuchs- und Referenzbetrieben soll durch umfassende Untersuchungen eine Zucht auf Futteraufnahme und Stoffwechselstabilität unter Beachtung der Methanemissionen und der Futtereffizienz vorangebracht werden. Auch die Ausgestaltung der Fütterung ist ein Untersuchungsschwerpunkt: Unterschiedliche Fütterungsintensität, Nutzung der Spektraldaten der Milch und längerfristige Fütterungsversuche sollen für neue Erkenntnisse sorgen. Alle Daten werden genetisch-statistisch unter Einbeziehung von genomischer Information ausgewertet und sollen in Empfehlungen für die Umsetzung in der Zucht einfließen.


Es sollen ca. 2.200 Tiere in Zusammenarbeit mit den Zuchteinrichtungen genotypisiert werden. Das Ziel ist eine Basis von 3.000 Kühen.

Variante A: Fütterungsversuch über 2 Jahre mit genotypisierten Kühen (DH, Fleckvieh) und Datenerfassung zur Futteraufnahme (Residual Feed Intake (RFI)) und Energiebilanz sowie Erfassung weiterer Kenngrößen zur Tiergesundheit, Tierwohl und Umwelt.

Variante B: Datenerfassung bis zum 100. Tag der Laktation. Faktoren bei laktierenden Kühen (Varinate A): Grobfutterqualität: 6,5 MJ NEL/kg TM, 6,1 NEL/kg TM Kraftfutterniveau: 150 g/kg ECM, 250 g/ECM In variante B Fütterung in Anlehnung an den Bedarf (ca. 250 g/kg ECM) Rationsgestaltung: nach den gültigen Empfehlungen des AfB der Gesellschaft für Ernährungsphysiologie (GfE ) und der DLG;

Mischration: soweit möglich TMR - Management in der Trockenstehphase und zu Laktationsbeginn nach DLG (2010, 2012);

Tiergesundheitsmanagement: Bestandsbetreuung Datenerfassung: - Energie- und Nährstoffversorgung beim Einzeltier - Stoffwechseldaten, Erkrankungen, Blutproben an fünf Terminen, etc. - Milchinhaltsstoffe (MLP, weitere Spektraldaten (OPTIMIR)) - Futteraufnahme, Leistung, Körperkondition, Fruchtbarkeit etc. - Kenngrößen zum Tierwohl (Beurteilung und Anwendung von Indikatoren: Stoffwechsel, Pansen-pH-Wert, Wiederkauaktivität etc.) - Umweltwirkung (Methan); Betriebszweigauswertung etc. - Untersuchung der Blut- und Harnproben an einem Labor - zentrale Datenerfassung über die TiDa Tier und Daten GmbH - einheitliche Verrechnung der Daten aus dem Fütterungsversuch.

In den verschiedenen Teilprojekten sind folgende ausführende Institute beteiligt:

  • Institut für Tierernährung und Futterwirtschaft (ITE) der Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL-Bayern)
  • Professur Tierzucht der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU)
  • Institut für Tierzucht und Tierhaltung der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
  • Institut für Tierproduktion der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern (LFA)
  • Landwirtschaftliches Zentrum für Rinderhaltung, Grünlandwirtschaft, Milchwirtschaft, Wild und Fischerei Baden-Württemberg (LAZBW)
  • Lehr- und Versuchsanstalt für Viehhaltung Hofgut Neumühle des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum Westpfalz (DLR Westpfalz)
  • Landwirtschaftliche Lehranstalten Triesdorf (LLA)
  • Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen
  • FLI - Institut für Tierernährung (FLI-ITE) des Friedrich-Loeffler-Institut - Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit (FLI)
  • Förderverein Biotechnologieforschung e.V. (FBF)
  • RinderAllianz GmbH
  • Landeskontrollverband für Leistungs- und Qualitätsprüfung Mecklenburg Vorpommern e.V. (LKV)
  • TiDa Tier und Daten GmbH (TiDa)

Quelle: BMEL/FISA/DGfZ