07.12.2017rss_feed

Phänotyp-Genotyp-Datenbank soll Nutzungsdauer und Gesundheit von Milchkühen verbessern

Im Rahmen des EU-Forschungsprojektes GplusE sollen ganzheitliche Lösungs- und Managementsysteme entwickelt werden, die die Haltungs- und Umweltbedingungen von Milchkühen so verbessern, dass sich ihre Nutzungsdauer verlängert und die Fruchtbarkeit und die Gesundheit der Tiere verbessert wird. Ziel ist die Entwicklung und Nutzung einer Phänotyp-Genotyp-Datenbank, mit der künftig neue Züchtungs- und Haltungsstrategien für eine nachhaltigere Milcherzeugung umgesetzt werden können.


Das Projekt unter Federführung des University College Dublin in Irland wird mit insgesamt 8,5 Millionen Euro gefördert. 360.000 Euro davon stehen dem Leibniz-Institut für Nutztierbiologie (FBN) in Dummerstorf zur Verfügung. Nach vier Jahren intensiver Forschung kristallisieren sich jetzt Gensequenzen heraus, die die Gesundheit und Fruchtbarkeit von Milchkühen beeinflussen, sagte der deutsche Projektleiter und Tiermediziner Dr. Frank Becker vom Institut für Fortpflanzungsbiologie am FBN. Diese vielversprechenden Ergebnisse müssen jetzt mit den Daten aus fünf nationalen Testherden, die in geographisch unterschiedlichen Weide- und Stallhaltungsumwelten leben, in der zentralen Datenbank des Forschungskonsortiums abgeglichen werden. Es geht darum, das Tierwohl und die Tiergesundheit der Milchkühe bei stabilen Leistungen zu verbessern. Auf der Grundlage dieser wissenschaftlichen Arbeit soll das Tierwohl stärker in den Fokus einer Ressourcen schonenden Ernährungswirtschaft gerückt und neue Maßstäbe im Umgang mit Nutztieren definiert werden. In Europa gibt es rund 20 Mio. Milchkühe. Mit 4,2 Millionen Milchrindern und rund 70.000 Milcherzeugern ist Deutschland die größte Milchnation in der EU. Auf dem Weltmarkt führen die USA, Russland, China und Indien die Liste der Milchproduzenten an.

Quelle: FBN/GplusE