Projekt Verovaccines: Weitere Millionenförderung zur Entwicklung neuer Tierimpfstoffe
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung stockt im Rahmen des GO-Bio-Programms die Förderung des Projektes Verovaccines an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) um weitere 1,1 Millionen Euro auf. In dem Projekt entwickeln Wissenschaftler Impfstoffe aus Milchhefe, die gegen virale Tierseuchen gerichtet sind. Mit der Förderung wollen die Forscher diese Technologie weiterentwickeln, um Einzelimpfstoffe in Kombinationsimpfstoffen zu bündeln und um vier neue Impfstoffe gegen wichtige Seuchen bei Nutztieren zu gewinnen. Schließlich soll mit Hilfe der Mittel Anfang 2017 aus der MLU heraus ein veterinärpharmazeutisches Unternehmen gegründet werden.
Wir freuen uns sehr über die weitere Förderung
, sagt der Biochemiker und Virologe Prof. Dr. Sven-Erik Behrens, der zusammen mit der Genetikerin Prof. Dr. Karin Breunig das Projekt an der MLU leitet. Vor knapp acht Jahren entstand ihre gemeinsame Idee, Virusbestandteile in Hefen einzuschleusen und diese Hefen - nach deren Abtötung - direkt als Impfstoffe einzusetzen. Dass auf diese einfache Weise tatsächlich ein kompletter Impfschutz gegen eine Virusinfektion erzielt werden kann, konnten die Wissenschaftler mit Hefeimpfstoffen bereits für zwei Viruserkrankungen bei Tieren zeigen.
Angesichts der Schäden, die durch Tierseuchen in der Nutztierhaltung entstehen, besteht ein Bedarf an wirksamen neuen Impfungen, die Tiere gegen Seuchen, wie Geflügelbursitis oder Vogelgrippe schützen. Die Impfstoffplattform von Verovaccines basiert auf modifizierten und patentierten Stämmen der Milchhefe, in deren Zellen ungefährliche Virusbestandteile hergestellt werden. Als Impfstoff wird dem Tier die abgetötete Hefe mit den Virusbestandteilen unter die Haut gespritzt oder mit dem Futter verabreicht. Das Ergebnis ist eine starke Aktivierung der Immunabwehr, die vollständig vor einer Erregerinfektion schützt.
Weitere Informationen: www.verovaccines.com
Quelle: MLU