26.11.2015rss_feed

Qualitätscheck für ideale iPS-Zellen

Die Arbeit mit induzierten pluripotenten Stammzellen – kurz iPS-Zellen – ist aus der Stammzellforschung kaum mehr wegzudenken. Die aus Körperzellen reprogrammierten Zellen haben ein enormes medizinisches Potenzial. Hierbei kommt es jedoch auf die Qualität der iPS-Zellen an. Forscher vom Zentrum für Integrative Psychiatrie Kiel (ZIP) und dem Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie IME haben nun gemeinsam mit amerikanischen Wissenschaftler vom The Scripps Research Institute (TSRI) in Kalifornien ihre Kompetenzen auf dem Gebiet der Stammzellforschung gebündelt. In den kommenden drei Jahren will das Team Genomanalyse-Methoden entwickeln, um die Qualitätskontrolle der iPS-Zellen zu verbessern. Das Kooperationsprojekt wird gemeinsam vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem California Institute for Regenerative Medicine (CIRM) mit jeweils 1,8 Millionen US-Dollar finanziert.

Um die bestehenden Lücken in der Qualitätskontrolle von iPS-Zellen zu schließen wollen die Forscher sich neuster DNA-Sequenziertechniken, dem sogenannten Next Generation Sequencing, bedienen. Im Gegensatz zur früheren Microarray-basierten Technologien können wir nun sehr viel detaillierter jedes Gen sehen, das in der Zelle exprimiert wird. Das erlaubt uns, noch umfangreichere und zuverlässigere Rückschlüsse zu ziehen, sowohl in Bezug auf Pluripotenz als auch auf die Gültigkeit unserer In-vitro-Modelle und für die Sicherheit der Patientinnen und Patienten, erklärt Stammzellexperte Müller.

iPS-Zellen werden hergestellt, indem man eine reife Zelle, etwa eine Hautzelle, in ein früheres Entwicklungsstadium zurückprogrammiert. Auf diese Weise entsteht eine pluripotente Stammzelle, die sich nach entsprechender Behandlung in fast jeden Zelltyp des menschlichen Körpers verwandeln lässt. Eine verbesserte Qualitätskontrolle der iPS-Zellen dient somit nicht nur einer erhöhten Patientensicherheit. Sie bietet auch die Chance, schnell neue Therapien zu entwickeln.

Quelle: biotechnologie.de/bb