12.02.2016rss_feed

Rheinland-Pfalz fördert zehn Projekte für innovative Landwirtschaft mit insgesamt 2,9 Millionen Euro

Tier- und verbrauchergerechte Eiererzeugung, heimische Eiweißfuttermittel und umweltfreundliche Energiepflanzen: Das Land fördert zehn Projekte zur Innovation in der Land- und Forstwirtschaft in Rheinland-Pfalz mit insgesamt rund 2,9 Millionen Euro. Landwirtschaftsministerin Ulrike Höfken hat am Freitag bekannt gegeben, welche Vorhaben für den neuen Förderansatz Europäische Innovationspartnerschaft (EIP Agri) - Landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit im Rahmen des rheinland-pfälzischen Entwicklungsprogramms EULLE ausgewählt wurden.

Die Projekte sollen dazu beitragen, praktische Lösungsansätze für landwirtschaftliche Herausforderungen wie Klima- und Gewässerschutz, Tierwohl oder Energiewende zu finden. Angesichts der existenzbedrohenden Erzeugerpreise wollen wir Initiativen zur Innovation und für mehr Wertschöpfung in den ländlichen Räumen fördern, erklärte Höfken und bedankte sich bei den Trägern der Projekte für ihr Engagement.


Die zehn Projekte hat ein ressortübergreifender Bewertungsausschuss aus 17 Bewerbungen ausgewählt. Die Vorhaben beschäftigen sich unter anderem mit mobilen Ställen für Legehennen, der besseren Nutzung von Grünland und dem Anbau heimischer Hülsenfrüchte. Ziel der Europäischen Innovationspartnerschaft ist es, die landwirtschaftliche Praxis enger mit der Wissenschaft zu verzahnen. Die Zusammenarbeit zwischen Praktikern aus der Land- und Forstwirtschaft sowie Akteuren aus Wissenschaft, Forschung und Beratung soll verbessert werden. Bestehende Innovationslücken sollen geschlossen und die Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit der rheinland-pfälzischen Land-, Forst und Ernährungswirtschaft gestärkt werden. Die Zusammenarbeit erfolgt in Form so genannter Operationellen Gruppen (OG), die sich für maximal vier Jahre mit der Bearbeitung einer ausgewählten Thematik beschäftigen.

Übersicht der Vorhaben aus dem Tierbereiche und jeweiliger Lead-Partner:

Bezeichnung der Operationellen Gruppe

Lead-Partner

Kurzbeschreibung in Stichpunkten


Die Optimierung des Dauergrünlands, der Weidewirtschaft, des mehrjährigen Ackerfutterbaus und der Futterkonservierung, um so die Wirtschaftlichkeit, Tiergesundheit, Wertschöpfung und Umweltverträglichkeit der Milchviehhaltung in der Grünlandregion nachhaltig zu verbessern.

Rudolf Leifert
(Landwirt & selbstständiger Berater)

  • Untersuchung des Einflusses der Bewirtschaftung von Grünland und Ackerfutterbau zur Verbesserung der Tiergesundheit und der Wirtschaftlichkeit (weniger Proteinzukauf) in der Milchkuhhaltung
  • Analyse von Grünland und Ackerfutterbau hinsichtlich ihrer Erträge unter Berücksichtigung von Düngung und Schnittzeitpunkt
  • Verbesserung der Silageverfahren (Verringerung des Reineiweißabbaus) und Aufzeigen von Alternativen


Hühner werden mobil – Ausweitung der Verwendung von Legehennenmobilställen im ökologischen Landbau in Rheinland-Pfalz

DLR Rheinhessen-Nahe-Hunsrück

  • Langfristige Ausweitung der Haltung von Öko-Legehennen in Mobilställen
  • Ermittlung des Ist-Zustandes auf den Betrieben und Entwicklung eines Indikatoren-systems zur Beurteilung der Tiergerechtheit
  • Identifizierung von Verbesserungsmöglichkeiten in der Mobilhaltung und Aufbereitung für die Beratung

Tierwohl – durch innovatives Fütterungskonzept beim Schwein; Anbau und
Verwertung von heimischen Körnerleguminosen und Faserfuttermitteln mit Praxistest in der Schweinefütterung

Landwirtschaftskammer Rhein-land-Pfalz

  • Prüfung des Anbaus heimischer Leguminosen (Erbsen, Ackerbohnen, Lupine) sowie deren Einsatz in der Fütterung von Schweinen
  • Anbau- und Sortenversuche auf landwirtschaftlichen Betrieben und Versuchsflächen
  • Stoffwechsel- und Leistungsversuche zur Verbesserung der Tiergesundheit

Quelle: Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten des Landes Rheinland-Pfalz