Rind- und Schaffleischproduktion muss produktiver werden
Steigende Produktionskosten und die zunehmende Landknappheit erfordern weltweit in der Rind- und Schaffleischerzeugung weitere Produktivitätssteigerungen, um von der voraussichtlich ebenfalls wachsenden Nachfrage und höheren Fleischpreisen profitieren zu können. Diese Schlussfolgerung haben die Teilnehmer der 10. agri benchmark Beef and Sheep Conference
unter anderem aus ihrem internationalen Vergleich der verschiedenen Produktionssysteme und deren Wirtschaftlichkeit gezogen.
Die Konferenz fand Ende Juni in Südafrika. In dem globalen agri-benchmark-Netzwerk, das vom Johann-Heinrich-von-Thünen-Institut (vTI) und der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) koordiniert wird, haben sich Agrarökonomen aus mehr als 25 Ländern zusammengeschlossen. Wie die DLG weiter berichtete, stellt die Ausdehnung der landwirtschaftlich genutzten Fläche in einigen Ländern eine mittel- bis langfristige Option zur Steigerung der Rindfleischproduktion dar. Sie setze aber politische Stabilität, Investitionen und ausreichend hohe Preise voraus. Auch sei fraglich, ob neue Flächen überhaupt für die Rindermast genutzt würden. Das Schließen der Produktivitätslücke zwischen Staaten sowie zwischen den Mästern innerhalb eines Landes sei daher der wichtigste Ansatz zur Produktionssteigerung, betonte die DLG. Die Potentiale seien dort besonders hoch, wo die Ausgangsbasis niedrig sei, beispielsweise in Kleinbetrieben von Entwicklungs- und Schwellenländern, aber auch in größeren Betrieben Brasiliens und Argentiniens. In den Ländern, in denen Kälber knapp würden, so zum Beispiel in Südafrika, sei die Steigerung des Kälberaufkommens oberstes Ziel. Um die Produktivität zu erhöhen, sähen die agri-benchmark-Experten zwei Hauptwege, nämlich die Verbesserung von Weideproduktivität und -management sowie die Endmast mit energiereichen Rationen anstelle der Endmast auf der Weide.
Quelle: ADR