Schweiz: runder Tisch zur Kastration gescheitert
Der Runde Tisch zum Thema Ferkelkastration kommt nicht zustande. Micarna und Bell verweigern das Gespräch,heißt es in einer Pressemeldung der Schweizer Schweineproduzenten. Die Begründung der Lebenmittelunternehmen: man habe sich für die chirurgische Kastration unter Inhalationsnarkose mit zusätzlicher Anwendung eines Schmerzmittels entschieden und sei mitten in der Umsetzung. Das BVET hat auf Grund der Dringlichkeit umgehend zu einer Sitzung am 13. Februar 2009 eingeladen.
Der Markt auf der einen und ein grosses Feld von Kritikern auf der anderen Seite bilden zwei Fronten. Ungeachtet der Kritik von Behörden, Tierärzten, Tierschutz und des Konsumentenforums wird mit enormem Druck auf Handel und Produzenten versucht, die chirurgische Kastration mit Schmerzausschaltung möglichst schnell durchzusetzen. Die Produzenten stehen dazwischen und sollen unter Zeitdruck umsetzen. Ein unhaltbarer Zustand! So geht es wirklich nicht. Eine Umsetzung, wie sie jetzt durch Micarna und Bell forciert wird, ohne Klärung der verfahrenen Pattsituation, führt zu chaotischen Zuständen, die letztlich der gesamten Branche schaden.
Die Suisseporcs hat deshalb mit dem Bundesamt für Veterinärwesen vereinbart, dass unter dessen Leitung eine Dringlichkeitssitzung einberufen wird. Die Suisseporcs verlangt, dass unter den gegebenen Umständen eine Zwischenlösung analog Deutschland mit der alleinigen Anwendung eines Schmerzmittels akzeptiert wird und im Gleichschritt mit der EU gänzlich auf die Kastration verzichtet wird.
Quelle: SUISAG