Stechfliegen als Überträger von Infektionskrankheiten bei Schweinen
Die Stechfliege (Stomoxys calcitrans) kommt überwiegend in Stallungen von Wiederkäuern und Pferden, aber auch in Schweineställen vor, denn sowohl in feuchtem Stroh und Mist, als auch in altem Einstreu fühlt sich der Blutsauger wohl. Ein Forschungsteam um Lukas Schwarz von der Universitätsklinik für Schweine der Vetmeduni Vienna hat sich mit der Frage beschäftigt, inwieweit die Stechfliegen Infektionskrankheiten auf Schweine übertragen können. Dabei wurde besonders untersucht, ob Schweinepathogene wie PRRSV, PCV2, hämotrophe Mykoplasmen und kultivierbare bakterielle Erreger bei den Stechfliegen zu finden sind. Insgesamt fanden wir 69 verschiedene Arten von Mikroorganismen auf der Oberfläche von S. calcitransaus in 20 verschiedenen Schweinebetrieben. Escherichia coli war die häufigste Bakterienart und konnte an Stechfliegen aus sieben Betrieben gefunden werden. Ebenfalls in sieben Betrieben wurden hämotrophe Mykoplasmen nachgewiesen. PRRSV konnte in keiner der Proben gefunden werden, PCV2 wurde jedoch in sechs Betrieben nachgewiesen
, beschreibt Studienleiter Lukas Schwarz die Studienergebnisse. Weiterhin wollten die WissenschaftlerInnen herausfinden, inwiefern sich die Stechfliegen als diagnostische Matrix zum Nachweis von Krankheitserregern im von ihnen aufgenommenen Schweineblut eignen. Zur Validierung sind jedoch weitere Studien nötig, so Schwarz. Grundsätzlich wäre die Verwendung von Stechfliegen zur Überwachung der Herdengesundheit eine kostengünstige und tierschonende Alternative zur Blutentnahme oder anderen invasiven Entnahmetechniken bei Schweinen.
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