Stimmungslage ist besser als befriedigend
Abgesehen von der Lage der Schweinehalter und Biogasbetreiber sei die Stimmungslage in der Landwirtschaft gegenwärtig besser als befriedigend
. Ein Grund dafür sei, dass sich die europäische Union in drei großen Reformschritten gegenüber dem Weltmarkt geöffnet und auf entkoppelte Ausgleichszahlungen gesetzt habe. Außerdem hätte man mit der Öffnung der europäischen Agrarpolitik auf dem Weltmarkt eine äußerst günstige Zeitperiode erwischt. Seit gut zehn Jahren wachse die Weltwirtschaft vor allem durch eine lang anhaltende konjunkturelle Bergfahrt der Schwellenländer in Asien. Dies betonte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner, auf dem Kreisbauertag in Geldern. Man könne davon ausgehen, dass sich die positive Entwicklung an den Weltmärkten in den nächsten Jahren fortsetzten werde. Anders als in vielen Zeitungen dargestellt, sei aber Bioenergie nicht die treibende Kraft dieser Hausseentwicklung auf dem Weltmarkt. Sonst würde es den Biokraftstofferzeugern gegenwärtig weitaus besser gehen.
In Hinblick auf die Zukunft der EU-Agrarpolitik nach 2013 wies Sonnleitner auf zweifelsohne heiße Diskussionen
hin. Zwar habe die Landwirtschaft gute Argumente für ihr Anliegen, dass auch langfristig die in Europa hohen Tier- und Umweltschutzstandards ausgeglichen werden müssten. Die gesellschaftlichen Leistungen der Bauern bei der Pflege der Kulturlandschaft kämen hinzu. Aber die Begehrlichkeiten sind groß und je besser es am Markt läuft, umso mehr wächst der Druck auf die Direktzahlungen seitens der EU
, stellte Sonnleitner fest. Immer mehr politische und öffentliche Entscheidungsträger würden unter Förderung des ländlichen Raums ein breites Spektrum verstehen, in dem die Land- und Forstwirtschaft nur noch einen Bereich unter vielen darstellt. Aus den Geldern der EU-Agrarpolitik können wir die Herausforderungen in den ländlichen Regionen Europas aber nicht finanzieren
, erklärte Sonnleitner. Jeder investierte Euro in die Landwirtschaft sei auch eine Investition in ländliche Räume, in Wertschöpfung und in den Erhalt von Arbeitsplätzen dort.
Quelle: DBV