30.07.2020rss_feed

Studie: Betriebswirtschaftliche Bewertung von Maßnahmen zur Steigerung des Tierwohls am Beispiel der Initiative T ierwohl aus der Perspektive konventioneller Schweinemäster

Die Zeitschrift Berichte über Landwirtschaft, die vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) herausgegeben wird, beschäftigt sich in ihrem Band 98 in dem Beitrag Betriebswirtschaftliche Bewertung von Maßnahmen zur Steigerung des Tierwohls am Beispiel der Initiative Tierwohl aus der Perspektive konventioneller Schweinemäster mit den betriebswirtschaftlichen Auswirkungen von Tierwohlmaßnahmen im Rahmen der Initiative Tierwohl auf die Schweinemast.

Die Studie beatwortet die Frage, welche Mehrkosten in der Schweinemast durch die Umsetzung von Tierwohlmaßnahmen im Rahmen der ITW zu erwarten sind und ob die Vergütungssätze der ITW den aus Sicht der Landwirte erforderlichen finanziellen Ausgleich schaffen. In der Studie werden diese betriebswirtschaftlichen Auswirkungen auf Literaturbasis untersucht und gegenübergestellt. Die Auswahl der betrachteten Tierwohlmaßnahmen orientiert sich dabei am Kriterienkatalog der ITW für die Schweinemast und umfasst höheren Platzbedarf, organisches Beschäftigungsmaterial und Raufutter, Scheuermöglichkeiten, Luftkühlungsvorrichtungen und Saufen aus offener Fläche.

 

Fazit:

Gegenstand dieses Beitrags ist die Analyse der ökonomischen Auswirkungen von Tierwohlmaßnahmen auf Schweinemäster, die an der Initiative Tierwohl teilnehmen, auf Basis wissenschaftlicher Literatur. Dabei sind vor allem die Mehrkosten durch die Umsetzung von Tierwohlmaßnahmen sowie die Vergütung dieser Maßnahmen maßgeblich. Der Beitrag liefert eine systematische

Zusammenstellung bereits bestehender Studien in einem bedeutsamen Forschungsgebiet. Es konnte festgestellt werden, dass auf Basis der durchschnittlichen Mehrkosten, die anhand der auf Einzelkriterien basierten Kostenangaben der verschiedenen Autoren ermittelt wurden, die Boni der derzeitigen ITW-Kriterien keinen positiven Kostenausgleich schaffen. Dies gilt unabhängig davon, welche Maßnahmenkombinationen gewählt werden. Die Ergebnisse verdeutlichen weiterhin, dass die Kostenwirkung multifaktoriell bedingt ist, was eine angemessene Festsetzung der Vergütungssätze erschwert. Es zeigt sich, dass eine einzelbetriebliche Analyse ausschlaggebend und zugleich unausweichlich ist, um als Landwirt entscheiden zu können, ob sich eine Teilnahme an der ITW ökonomisch rentiert.

 

Sirkka Schukat, Theresa Ottmann und Heinke Heise

M. Sc. Sirkka Schukat
Department für Agrarökonomie und Rurale Entwicklung
Georg-August-Universität Göttingen
Platz der Göttinger Sieben 5
37073 Göttingen
E-Mail: sirkka.schukat@uni-goettingen.de

 

Dr. Heinke Heise
Department für Agrarökonomie und Rurale Entwicklung

E-Mail: heinke.heise@agr.uni-goettingen.de