Thaer-Denkmal in Leipzig wieder am richtigen Platz
Das Denkmal, das 1850 die deutschen Landwirte ihrem großen Lehrer
Albrecht Daniel Thaer in Leipzig gewidmet hatten, ist nach langer Odyssee wieder an seinen ursprünglichen Platz im Leipziger Stadtbild in der Lenné-Anlage zurückgekehrt. In einer Feierstunde würdigte der Leipziger Kulturbürgermeister Michael Faber das Engagement der Initiatoren und Förderer für die aufwendige Restaurierung des Denkmals, das von einem der bedeutendsten deutschen Bildhauer des Spätklassizismus, Ernst Rietschel, geschaffen worden war. Der Arzt, Wissenschaftler und Landwirt Albrecht Daniel Thaer (1752 - 1828) gilt als Begründer der deutschen Agrarwissenschaft. Er verfasste maßgebliche Schriften und Standardwerke auf der Grundlage umfassender praktischer Versuche.
Bei der Wiedereinweihung erinnerte der Stellvertretende Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes, Adalbert Kienle, daran, dass das Schicksal des Thaer-Denkmals in Leipzig Parallelen zur Entwicklung der Agrarwissenschaften habe. Lange Jahre sind die Agrarwissenschaften aus dem Blickwinkel des öffentlichen Interesses verschwunden, fand eine Erosion der Agrarforschung statt.
Dies habe sich jedoch erfreulicherweise wieder gründlich gewandelt. Herausforderungen der Menschheit, wie die Sicherung der Welternährung, der Energieversorgung, des Klimaschutzes und der Sicherung der natürlichen Ressourcen, seien nur mit einer starken Landwirtschaft zu meistern. Auf vielen Feldern
brauche man eine breit aufgestellte Forschung und Lehre. Neue Entwicklungen und Technologien müssten jedoch auf ihre Nachhaltigkeit geprüft werden, so Kienle. Handlungsbedarf für die Agrarforschung sehe er im Ackerbau, zumal die Zeit selbstverständlicher Ertragssteigerungen vorbei ist
, aber auch in der Tierhaltung und im Tierschutz, wo dringend wieder eine bessere Übereinstimmung von landwirtschaftlicher Praxis und gesellschaftlichen Ansprüchen gefunden werden sollte. Das Thaer-Denkmal an so prominentem Ort in Leipzig könne künftig einen Beitrag dafür leisten, dass die Land- und Forstwirtschaft den ihr gemäßen Platz in der Gesellschaft einnimmt.
(DBV)