23.01.2013rss_feed

Tierschutzlabel des Deutschen Tierschutzbundes geht an den Start

Tierschutz hat in der Gesellschaft einen hohen Stellenwert. Die rechtlichen Mindestanforderungen reichen dabei einem Großteil der Bevölkerung in Deutschland nicht mehr aus. Gleichzeitig steht die landwirtschaftliche Tierhaltung in einem harten internationalen Wettbewerb und unter einem hohen Kostendruck. Dies hat zur Folge, dass höhere Tierschutzstandards politisch ohne eine Kompensation der entstehenden Mehrkosten nicht durchzusetzen sind. Als Möglichkeit, aus dieser Problematik herauszukommen, wird die Etablierung von freiwilligen Tierschutzlabels angesehen (EU-Tierschutzstrategie, Charta-Papier, DAFA-Strategie, Papier des Bioökonomierates).


Ausgehend von dem vom BMELV geförderten Projekt Perspektiven für ein Europäisches Tierschutzlabel
bildete sich eine Initiativgruppe Tierwohl-Label mit Vertretern der Wissenschaft, des Tierschutzes (Deutscher Tierschutzbund), der Landwirtschaft, der Schlachtung und Verarbeitung sowie des Einzelhandels mit dem Ziel, in Deutschland ein Tierschutzlabel zu etablieren. In einem Multi-Stakeholderansatz wurden Kriterien für die Haltung, den Transport und die Schlachtung erarbeitet, die über den Anforderungen der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung liegen, einen eindeutigen Mehrwert für das Wohlbefinden der Tiere liefern, aber auch von den Landwirten in der Praxis umsetzbar sind. Das Label bezieht sich aktuell ausschließlich auf Mastschweine und Masthühner und beinhaltet zwei Stufen, die Einstiegs- und die Premiumstufe.

Aktuell hat der Deutsche Tierschutzbund auf der Grünen Woche in Berlin in einer Pressekonferenz im Beisein von Bundesministerin Ilse Aigner und Vertretern des Labelbeirats einen aktuellen Überblick gegeben, die nächsten Schritte erläutert und die geplanten Kommunikationsmaßnahmen vorgestellt.

Als eines der ersten Unternehmen im Lebensmitteleinzelhandel bietet Kaiser’s Tengelmann seinen Kunden ab Januar 2013 unter anderem Schweinefleisch an, das mit dem Tierschutzlabel der Einstiegsstufe des Deutschen Tierschutzbundes gekennzeichnet ist. Die ersten Bauern in Schleswig-Holstein und Niedersachsen haben sich dem Tierschutzprogramm der VION Food Group angeschlossen. Mehr Information zum AKTIVERTIERSCHUTZ sind hier zu finden.

Quelle: Bildungs- und Wissenszentrum Boxberg