22.09.2009rss_feed

Tiertransporte rücken wieder ins Blickfeld

Trotz eines bekanntgewordenen Entwurfs der Europäischen Kommission zur Verschärfung der Tiertransportvorschriften lässt ein offizieller Vorschlag noch auf sich warten.

EU-Gesundheitskommissarin Androulla Vassiliou hofft jedoch, dass ein in Arbeit befindliches Papier bei der ersten Gelegenheit vorgelegt werden kann. Ihre Sprecherin präzisierte auf Anfrage, man strebe eine Präsentation noch in der aktuellen Amtsperiode an. Das würde bedeuten bis Jahresende - vorausgesetzt, das Mandat der aktuellen Kommission wird wegen des Lissabonvertrags wie erwartet um einige Monate verlängert. Beim jüngsten Agrarministerrat forderte Vassiliou die Mitgliedstaaten auf, die vorgeschriebenen Kontrollen strikter umzusetzen. Gleichzeitig kritisierte sie, dass die bei Transporten von mehr als acht Stunden Dauer vorgeschriebene Satellitenüberwachung EU-weit nur unzureichend harmonisiert sei. Auch seien die Spediteure nicht verpflichtet, die gesammelten Informationen an die zuständigen Behörden zu übermitteln. Hier setzt der neue Verordnungsvorschlag mit Vorschriften zu Navigationssystemen an. Die Kommissarin erklärte zudem, die Höchstdauer der Transporte stehe nicht im Einklang mit aktuellen wissenschaftlichen Bewertungen. Forscher gingen davon aus, dass das Risiko für eine Verschlechterung des Wohlergehens der Tiere mit der Reisedauer ansteige. Die Kommission erwäge daher eine Anpassung der Transportzeiten und des Raumangebots nach wissenschaftlichen Vorgaben. Ferner wolle man die Spediteure dazu verpflichten, die Navigationsdaten den Behörden zu übermitteln, um die Durchsetzung der Vorschriften zu erleichtern. Dabei solle der Verwaltungsaufwand durch verstärkten Einsatz der elektronischen Datenverarbeitung verringert werden. (ADR)