02.09.2012rss_feed

TiGA-Tierärztetagung stieß auf großes Interesse

Die TiGA-Tierärztetagung, die am 5. September 2012 in Dötlingen stattfand, stieß auf großes Interesse. Veterinärmediziner nutzten die Gelegenheit, sich intensiv über die Anwendung und die Möglichkeiten der Datenbank der Tiergesundheitsagentur (TiGA) zu informieren. Dr. Achim Münster, Vorstandvorsitzender der TiGA, verwies auf die Neuerungen bei der TiGA.

So hat der in diesem Jahr gegründete Fachbeirat mit Vertretern aus Praxis, Wissenschaft und Verbänden den Leitfaden für 28 kg Ferkel abschließend verabschiedet und den Leitfaden für 8 kg Ferkel erstellt. Beide Leitfäden dienen als Grundlage zur Ermittlung des Gesundheitsstatus und bewähren sich nun in der Praxis. Als nächster Schritt ist die Erarbeitung eines Leitfadens für die Gesundheit von Mastschweinen in Planung.

Helmut Brinckmann von der Erzeugergemeinschaft für Qualitätsferkel im Raum Osnabrück erläuterte den anwesenden Tierärzten die Arbeit nach dem TiGA Leitfaden und mit der TiGA Datenbank aus Sicht des Vermarkters. Für die Vermarktung liegen die Vorteile besonders in der Neutralität der Datenbank und in einer für alle Beteiligten gut verständlichen Handhabung und Darstellung der Tiergesundheit. Stephanie Schreiber von der Tierarztpraxis Bischoff, Röcker & Niewöhner in Melle verwies auf die Vorteile aus tierärztlicher Sicht insbesondere hinsichtlich der Früherkennung von Gesundheitseinbrüchen und der harmonisierten Dokumentation und Kommunikation. Abgerundet wurde die Ausführung von Ines Gröbe (MAIS GmbH Leipzig), welche als Verantwortliche für die Datenbank die Anwesenden visuell durch diese Datenbank führte.

Der tiermedizinische Teil der Tagung wurde eingeläutet von Dr. Heiner Enneking (Tierarztpraxis Dümmerland). Dr. Enneking referierte über die Neuausrichtung der Bestandsbetreuung vor dem Hintergrund der aktuell geführten Diskussion über den Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung. Nach seinen Erfahrungen in der Praxis wurden in den letzten Jahren in den gut gemanagten Betrieben die Antibiotikagaben bereits deutlich zurückgefahren. Die größte Herausforderung bestünde daher darin, diesen Erfolg zu kommunizieren. In Dänemark gibt es bereits konkrete Regelungen, welche die Betriebe zu einer Reduzierung des Antibiotikaeinsatzes anhalten, wie Jacob Dall von den Porcus Schweinefachtierärzten & Beratung (Kolding/DK) erläuterte. Das System arbeitet mit gelben Karten und daraus resultierenden Sanktionen.

TierGesundheitsagentur eG (TiGA)

Die TiGA ist ein Ergebnis des vom Deutschen Raiffeisenverband e.V. (DRV) initiierten Verbundprojektes AIDA. Die DRV-Mitglieder Erzeugergemeinschaft für Qualitätsferkel im Raum Osnabrück eG (EGF), Erzeugergemeinschaft für Qualitätstiere Syke-Bassum eG (EfQ), Viehvermarktung Walsrode-Visselhövede eG, Stader Saatzucht eG und die Vermarktungsgemeinschaft für Zucht- und Nutzvieh eG (ZNVG) gründeten am 12. Oktober 2010 die TierGesundheitsAgentur eG (TiGA). Die TiGA bietet mit der Abbildung des nationalen Tiergesundheitsstandards ein Dach für die vielfältigen Initiativen in Deutschland. Der Standard basiert derzeit auf einem Monitoring der Ferkelgesundheit und der Bereitstellung dieser Informationen über die Tiergesundheitsdatenbank.

Der Vorstand der TiGA hat einen Fachbeirat berufen, dem Experten aus der Veterinärpraxis, der Wissenschaft, sowie Vertreter von Vermarktungsorganisationen und der Tiergesundheitsdienste angehören. Die Mitglieder des Fachbeirates (s. www.tiergesundheitsagentur.de) treiben den Prozess der Harmonisierung und der kontinuierlichen Weiterentwicklung des TiGA-Standards voran.

Quelle: ZDS