TiHo: Jede zweite Schweineblutprobe Hepatitis-E-positiv
In deutschen Schweinebeständen ist das Hepatitis-E-Virus (HEV) weit verbreitet. Das belegt eine Untersuchung, die am Institut für Virologie der Tierärztlichen Hochschule Hannover durchgeführt wurde. Mit Hilfe eines neu entwickelten Antikörper-ELISA wurden für die Studie Schweine-Serumproben aus 11 verschiedenen Bundesländern untersucht. Von 1072 untersuchten Seren wiesen 49,8 % HEV-spezifisches Immunglobulin G auf. Auf Bestandsebene hatten gut dreiviertel der untersuchten Schweinebestände (78,1 %) bereits Kontakt zum Virus gehabt. (1)
Hepatitis E ist eine selbstlimitierende Leberentzündung beim Menschen, die durch Viren verursacht wird. Eine fulminante Hepatitis tritt selten auf, allerdings kann die Letalität bei Schwangeren bis zu 25% betragen. Die Zahl der in Deutschland gemeldeten Fälle bei Menschen steigt (2).
Die Hepatitis E kommt in Asien, Nord- und Nordostafrika, Mittel- und Südamerika vor. In der Vergangenheit wurden Erkrankungsfälle in Deutschland auf Auslandsreisen zurückgeführt.
Zunehmend traten jedoch in den letzten Jahren auch HEV-Infektionen bei Personen ohne entsprechende Reisehistorie auf, so dass die Epidemiologie dieser Infektionskrankheit in Industriestaaten überdacht werden muss.
Das HEV kommt weltweit in Schweinebeständen vor.www.animal-health-online.de/gross/2011/03/24/verbraucherschutz-hepatitis-e-virus-in-der-schweinehaltung-lebensmittelkette-und-umwelt/16629
(1) Bächlein, C.
Vorkommen und Verbreitung des Hepatitis E-Virus in der deutschen Hausschweinepopulation
Hannover, Tierärztliche Hochschule, Dissertation, 2011
(2) RKI, Epidemiologisches Bulletin
30. August 2010 / Nr. 34
Quelle: aho