Tschechische Fleckviehzüchter kooperieren mit Deutschland und Österreich in der genomischen Zuchtwertschätzung
Der tschechische Fleckviehzuchtverband hat die Kooperationsvereinbarung zur Beteiligung an der genomischen Selektion unterzeichnet. Tschechien ist seit dem Jahr 2008 Partner in der deutsch-österreichischen Zuchtwertschätzung und wird bis zum Jahr 2013 alle Merkmalskomplexe in die gemeinsame Zuchtwertschätzung integrieren. Mit der Unterzeichnung können nun nach den italienischen auch die tschechischen Züchter in vollem Umfang an der genomischen Zuchtwertschätzung teilnehmen.
Der Geschäftsführer des tschechischen Fleckviehzuchtverbands, Dr. Josef Kucera, erklärte, dass durch das Exklusivrecht seines Verbands für die genomische Zuchtwertschätzung tschechischer Tiere gewährleistet sei, dass die Fleckviehzucht auch weiterhin in bäuerlicher Hand bleiben werde. Erste Testläufe sind für den kommenden September geplant. Mit der Umsetzung der genomischen Zuchtwertschätzung für Tschechien wird die Selektionsbasis für Fleckvieh in Mitteleuropa wesentlich verbreitert und die Rolle des Fleckviehs als Spitzenrasse zur umweltfreundlichen Erzeugung von Milch und Fleisch gestärkt.
Die Chiptechnologie in der Rinderzucht ermöglicht die schnelle Untersuchung vieler tausender Genorte und verbessert damit die Zuchtauslese unserer Rinder. Allerdings können nur große Zuchtpopulationen eine hinreichend große Tierzahl erreichen, um dieses Verfahren erfolgversprechend anzuwenden. Deutschland und Österreich besitzen zusammen mit 5.700 Genotypen die weltweit größte Kalibrierungsstichprobe der Rasse Fleckvieh. Deutschland und Österreich setzen auch bei dieser innovativen Technologie auf die bewährte Zusammenarbeit der Rechenzentren in Grub, Wien und Stuttgart. Der Beratende Ausschuss Zuchtwertschätzung von Bayern, Baden-Württemberg und Österreich hat beschlossen, die genomischen Zuchtwerte zum 09.08.2011 als offizielle Zuchtwerte beim Fleckvieh einzuführen.
Original-Pressemitteilung:
2011 0706 Tschechien Genomische Zuchtwertschaetzung